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@grar.de Aktuell - 06.11.2003

Umweltbeanspruchung rückläufig

Positive Signale jetzt auch bei der Flächennutzung


Wiesbaden/Frankfurt (agrar.de) - Die Siedlungs- und Verkehrsfläche in
Deutschland hat im Laufe des Jahres 2002 um durchschnittlich 105 ha pro Tag
zugenommen. Damit verlangsamte sich der Zuwachs der Siedlungs- und
Verkehrsfläche, der im Jahr 2001 noch bei 117 ha/Tag gelegen hatte, zum zweiten
Mal in Folge. Zwischen 1993 und 2000 war die Zunahme noch von 120 ha/Tag auf 131
ha/Tag gestiegen. Diese und weitere neue Ergebnisse der Umweltökonomischen
Gesamtrechnungen (UGR) hat der Präsident des Statistischen Bundesamtes,
Johann Hahlen, heute bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main vorgestellt.

Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ist es, die tägliche
Inanspruchnahme neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen bis zum Jahr 2020 auf 30 ha
pro Tag zu reduzieren. In den letzten beiden Jahren weist die Entwicklung dieser
Größe also erstmals in die angestrebte Richtung. Diese positive Entwicklung
sollte aber nicht als grundsätzliche Trendwende in Richtung auf das
Nachhaltigkeitsziel interpretiert werden. Der aktuelle Verlauf der
Flächeninanspruchnahme ist überwiegend durch die konjunkturelle Entwicklung und
den Einbruch bei den Bauinvestitionen geprägt.

Zu Beginn des Jahres 2001 wurden nach den Ergebnissen der Umweltökonomischen
Gesamtrechnungen 56,4 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche von den privaten
Haushalten für Konsumaktivitäten genutzt, 40,0 Prozent entfielen auf die
Produktion von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen, 3,6 Prozent waren
zu dem genannten Zeitpunkt ungenutzt.

Auch bei der Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen Anfang 1993 und
Anfang 2001 waren mit knapp der Hälfte (60 ha pro Tag) die privaten Haushalte
führend. Davon wiederum entfielen knapp 33 ha pro Tag auf Flächen für
Wohnzwecke. Der Anstieg der Flächeninanspruchnahme für Wohnzwecke auf Grund der
Bevölkerungszunahme, des Trends zu kleineren Haushalten sowie der zunehmenden
Wohnfläche pro Haushalt wurde nur geringfügig durch den entlastenden Effekt
einer flächensparenderen Bauweise gebremst. Für die Produktion von Waren und
Dienstleistungen wurden im gleichen Zeitraum durchschnittlich 52 ha pro Tag mehr
Fläche benötigt. Auch hier konnte im Durchschnitt aller Branchen kein
sparsamerer Umgang mit der Fläche festgestellt werden. Entlastend wirkte dagegen
eine Änderung der Wirtschaftsstruktur hin zu weniger flächenintensiven Branchen.

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