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@grar.de Aktuell - 06.11.2003

Niedersachsen: Milcherzeugern fehlen 60 Mio. Euro in der Kasse

Abwärtstrend bei den Preisen nur gebremst - Molkereien bauen ihre Marktsituation aus


Verden (agrar.de) - Der starke Abwärtstrend bei den Milchpreisen wurde im
laufenden Jahr etwas gebremst, eine grundlegende Trendwende zeichnet sich
allerdings noch nicht ab. Den niedersächsischen Milcherzeugern werden am Ende
des Jahres durchschnittlich 1,2 Cent je Kilogramm gegenüber dem Vorjahr fehlen,
teilte die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen auf
ihrer Mitgliederversammlung in Verden mit. Bei einer prognostizierten Menge von
rund fünf Milliarden Kilogramm Milch fehlen den etwa 17.000 Milchviehhaltern
zwischen dem Harz und der Nordsee rund 60 Millionen Euro in der Kasse. Je
Betrieb entspricht das bei einer durchschnittlichen Betrachtung etwa 3.600 Euro.
Der durchschnittliche Auszahlungspreis dürfte sich bis zum Jahresende auf einen
Wert von 27 bis 27,5 Cent/Kilogramm eingependelt haben.

Deutlich ausgebaut haben die 24 verarbeitenden niedersächsischen Molkereien ihre
Marktposition in bestimmten Kernbereichen. Pulver, Butter und Käse zählen zu den
wichtigsten Produktsegmenten, hier konnten die Milchverarbeitungsunternehmen im
laufenden Jahr ihren bundesweiten Produktionsanteil deutlich ausbauen. Auch bei
Sauermilch, Kefir- und Joghurterzeugnissen sowie Buttermilchprodukten und Sahne
wurde die Erzeugung ausgedehnt, die sommerliche Hitze wirkte sich hier
stimulierend auf die Nachfrage aus. Aber auch Hart-, Schnitt- und Weichkäse
weisen in der Produktionsstatistik ein deutliches Plus aus, hier sorgte der
wieder anziehende Exportmarkt für ein deutliches Plus. Daneben sind die
niedersächsischen Molkereien weiterhin stark in der Produktion länger haltbarer
Produkte, dies ist ein Tribut an die marktferne Lage.

Sorgen bereitet der niedersächsischen Milch- und Molkereiwirtschaft wie der
Branche bundesweit der starke Preisdruck durch den Einzelhandel. Besonders hart
umkämpft ist der Buttermarkt. Hier wurden durch langfristig abgeschlossene
Kontrakte die Mechanismen von Angebot und Nachfrage außer Kraft gesetzt. Auf dem
Käsemarkt macht sich der anhaltende Trend zu Selbstbedienungstheken ebenfalls
nachteilig auf die Preisentwicklung bemerkbar. Die fertig aufgeschnittene und
vorgepackte Ware in den Selbstbedienungstheken fällt nicht in das hochpreisige
Segment und drückt damit ebenfalls die Rendite. Dies geht ebenfalls zu Lasten
der Molkereien und der Milcherzeuger.

Links zum Thema Verbände,
Links zum Bundesland Milchwirtschaft.

 


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