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@grar.de Aktuell - 31.10.2003

Nordmilch schließt Standorte


Bremen/Zeven (agrar.de) - Der Milchverarbeiter Nordmilch eG plant
umfangreiche Massnahmen und die Reduzierung seiner 21 Standorte auf zehn. Der
Vorstand legte heute dem Aufsichtsrat und Wirtschaftsausschuss ein umfassendes
Restrukturierungsprogramm vor, von dem deutlich über 1.000 Mitarbeiter betroffen
sein werden.

Nach einer eigenen Pressemeldung des Unternehmens stellen die Auswirkungen der
umfassende Strategieempfehlung zur Entwicklung der Genossenschaftfür die Jahre
2004 bis 2008 eine 'gravierende Zäsur' dar. Mit der geplanten Neuausrichtung
will die Nordmilch in den nächsten Jahren 'ihre Wettbewerbsfähigkeit wieder
erreichen und zu den führenden Unternehmen in Deutschland und Europa
aufschließen'.

Bereits in der Vertreterversammlung definierte Vorstandssprecher Stephan Tomat
ein jährliches Leistungsdefizit der Nordmilch zu den relevanten Wettbewerbern in
Höhe von 80 bis 100 Mio. Euro, bezogen auf die gesamte Milchmenge von rund 4
Mrd. kg. Tomat dazu: 'Diesen Rückstand gilt es im Interesse unserer Mitglieder
so schnell wie möglich auszugleichen.'

Die Rahmenbedingungen, vor deren Hintergrund die Veränderungen zu erfolgen
haben, sind sehr vielfältig. Von besonderer Bedeutung sind die Brüsseler
Beschlüsse zur Gemeinsamen Agrarpolitik, die EU-Osterweiterung und der Abbau von
Handelsschranken im Rahmen der WTO-Verhandlungen. Eine Intensivierung des
nationalen und internationalen Wettbewerbs sei damit vorgezeichnet, sowohl im
Bereich der Molkerei- und Lebensmittelindustrie wie auch im Lebensmittelhandel.
Die Discount-Entwicklung betrachtet man dabei als ebenso relevant wie die
zunehmende Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel.

Mit dem Ziel, einen wettbewerbsfähigen Milchpreis zu erwirtschaften, erfolgt die
Fokussierung der Nordmilch in den nächsten Jahren auf

- die Konzentration auf die Kerngeschäfte, Kernsortimente und Kernkanäle,
- die Erlangung der 'Kostenführerschaft' im gesamten Kerngeschäft,
- die Erreichung der Innovationsführerschaft im Marken- und Industriegeschäft,
- eine Internationalisierung im Vertrieb und
- eine dynamische Organisationsentwicklung.

Im Vertrieb und Marketing soll zunächst die Marken- und Sortimentsstraffung im
Vordergrund stehen. Eine weitere wichtige Säule bildet zukünftig die
EU-Geschäftsentwicklung und der Export in Drittländer. Einen zentralen Punkt zum
Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit sieht die Nordmilch in der
Effizienzsteigerung im operativen Geschäft. Für das Kerngeschäft sei die
Kostenführerschaft unerlässlich, das gilt für die gesamte Wertschöpfungskette
von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion und Logistik bis zur
Administration.

Für das Ziel, die Standort- und Werksstruktur an diese Erfordernisse anzupassen,
sei eine gravierende Zäsur unabdingbar. So ist geplant, in den kommenden Jahren
die Gesamtzahl der Standorte im Konzern von 21 auf 10 zu reduzieren. Dabei ist
vorgesehen, über diesen gesamten Zeitraum verteilt sowohl die Anzahl der
Produktionsstandorte signifikant zu reduzieren als auch im Bereich der
Tochterunternehmen eine deutliche Konsolidierung durch Zusammenlegungen und
Konzentration zu erreichen. Einschließlich der notwendigen Anpassungen im
administrativen Bereich werden von diesen Maßnahmen deutlich über 1.000
Mitarbeiter betroffen sein.

Links zum Thema Milchwirtschaft.

 


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