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@grar.de Aktuell - 30.10.2003

Deutlicher Preisverfall am Milchquotenmarkt

DBV: Spiegelbild der Situation in der deutschen Milchproduktion


Berlin (agrar.de) - Der durchschnittliche Preis für Milchquoten ist beim 11.
Handelstermin am 30.10.2003 mit 40 Cent je kg Milchquote auf den niedrigsten
Wert seit Einführung der Milchbörse am 01.04.2000 gefallen. Gegenüber dem
letzten Milchbörsentermin im Juli 2003 hat sich der durchschnittliche
Milchquotenpreis um 10 Cent verringert. Gegenüber dem Handelstermin vom
30.10.2001 (Quotenpreis: 0,81 Euro) hat sich der Preis für Milchquoten mehr als
halbiert.

Nach Auffassung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) spiegelt sich in
diesem Ergebnis auch die schwierige wirtschaftliche Situation der deutschen
Milcherzeuger, die vor allem durch die niedrigen Milchpreise begründet werden
kann, wider. Zudem haben die unsicheren politischen Rahmenbedingungen sowie die
dramatischen Beschlüsse zur Milchmarktordnung im Rahmen der Agrarreform nach
Ansicht des DBV wesentlich zu diesem Ergebnis beigetragen. Obwohl es eklatante
regionale Unterschiede gibt, wertet der DBV dieses Ergebnis als vernünftige
Reaktion der Milcherzeuger bei sich verändernden Rahmenbedingungen.

Mit mehr als 119 Mio. kg Milchquote ist die höchste Handelsmenge für einen
Oktobertermin und die dritthöchste Handelsmenge seit Einführung der Börse
erzielt worden. Zudem konnten 75 Prozent der angebotenen Quotenmenge über die
Börse verkauft werden. In acht der insgesamt 21 Verkaufsgebiete überschritt die
zum Verkauf angebotene Menge die Nachfrage nach Milchquote zum Teil erheblich.
Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dürfte dies auch für die nächsten
Börsentermine einen eher sinkenden Preis bedeuten.

Wiederum gibt es eklatante Preisunterschiede zwischen den einzelnen
Übertragungsgebieten, was wahrscheinlich die Diskussion um die Zusammenlegung
einzelner Verkaufsgebiete nach Ansicht des DBV wieder entfacht. So liegen sowohl
in Baden-Württemberg als auch in Bayern der höchste und der niedrigste
Quotenpreis fast um den Faktor 3 auseinander. Der gewogene Durchschnittspreis in
den alten Ländern hat sich von 51 Cent auf 44 Cent verringert. In den neuen
Ländern wurde das ohnehin schon niedrigere Preisniveau nochmals von 24 Cent auf
21 Cent gedrückt. Der höchste Quotenpreis wurde abermals im Verkaufsgebiet
Oberpfalz (Bayern) mit 70 Cent erzielt. Dagegen mussten in Unterfranken (Bayern)
nur 25 Cent und in Karlsruhe (Baden-Württemberg) sogar nur 17 Cent je kg
Milchquote bezahlt werden.

Liste aller Börsenergebnisse.

Links zum Thema Milchquoten und -Börsen.
Links zum Thema Verbände.

 


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