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@grar.de Aktuell - 30.10.2003

Höfken: Keine Liebesdienste für Lobbyisten der Agrarindustrie


Berlin (agrar.de) - Anlässlich der heutigen Diskussion im Agrarunterausschuss
des Bundesrates zur Zukunft der Hühner- und Schweinehaltung erklärt Ulrike
Höfken
, tierschutz-, agrar- und verbraucherpolitische Sprecherin von Bündnis
90 / Die Grünen:

'Mit einem gestern eingereichten Antrag zur Verlängerung der Käfighaltung bis
Ende 2009 lässt sich der Freistaat Sachsen von der industriellen
Hühnerproduktion instrumentalisieren.

Mit fadenscheinigen Argumenten wie steigende Verbraucherzahlen für Käfigeier und
unwissenschaftlichen Studien über Tierschutzprobleme in der Freilandhaltung soll
das gerade erst vor zwei Jahren erreichte Verbot der Käfighaltung rückgängig
gemacht werden.

Im Gegenteil: 70 Prozent der Verbraucher lehnen laut Emnid Umfrage Eier aus
Käfighaltung ab. Die Verbraucher haben damit den Ausstieg aus der Käfighaltung
längst vollzogen.

Die Forderung nach der Verlängerung und Wiedereinführung der Käfighaltung unter
dem Deckmantel 'ausgestaltete Käfige' gehen damit völlig am Markt vorbei. Selbst
der Großkonzern Aldi hat auf den Verbraucherwillen reagiert und räumt ab 2005
die Käfigeier aus den Regalen.

Die Geflügelwirtschaft hat in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro
verweigert, die die Bundesregierung zur Unterstützung der Umstellung auf
artgerechte Haltung bereit gestellt hat. Stattdessen werden von der
Geflügelwirtschaft seitdem völlig überbelegte Bodenhaltungen zur Abschreckung
der Öffentlichkeit 'produziert'.

In Allianz mit der Käfigindustrie wollen manche Bundesländer offensichtlich die
Fortschritte im Tier- und Verbraucherschutz kippen. Sie verstoßen damit gegen
das Staatsziel Tierschutz und Urteile des Bundesverfassungsgerichts.

Auch mit Änderungsanträgen zur Schweinehaltungsverordnung wollen die Länder
Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen, Bayern und
Rheinland-Pfalz grundlegende und längst überfällige Verbesserungen für die Tiere
nicht akzeptieren.

Wir verurteilen diese Bestrebungen auf Schärfste und fordern: Keine
rückwärtsgewandte Agrarpolitik zu Lasten des Tierschutzes!'

Links zum Thema Tierschutz,
Links zum Thema Agrarpolitik.

 


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