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@grar.de Aktuell - 29.10.2003

Flath befürchtet Aus der Schweineproduktion in Sachsen


Dresden (agrar.de) - Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath
hat sich energisch gegen verschärfte Schweinehaltungsvorschriften in Deutschland
gewandt. 'Das Vorhaben der Bundesregierung über die EU-Vorgaben hinauszugehen
wird die deutschen Erzeuger teuer zu stehen kommen und zu einer Abwanderung der
Arbeitsplätze ins Ausland führen', sagte Flath im Vorfeld der
Bundesratsbefassung am Donnerstag, 30. Oktober. Ziel müsse sein in Europa
gemeinsam für mehr Tierschutz in der Tierhaltung zu werben. Stattdessen
verschärfe die Bundesregierung die Wettbewerbsbedingungen zu Lasten der
deutschen Bauern. 'Das ist Wirtschaftsförderung für das Ausland und gefährdet
Arbeitsplätze im ländlichen Raum', so Flath. Der Minister plädierte für eine
'Eins-zu-Eins-Umsetzung' der EU-Vorgaben.

Flath verwies auf ökonomische Betriebsvergleiche der Sächsischen Landesanstalt
für Landwirtschaft. Danach hat sich die wirtschaftliche Situation der
sächsischen Schweinehalter in den letzten Jahren wesentlich verschlechtert. Im
mehrjährigen Mittel erzielten Mast- und Sauenanlagen in Sachsen keinen Gewinn.
'Nationale Alleingänge in der Schweinehaltung bedeuten in dieser Situation das
wirtschaftliche Aus für viele deutsche Schweinehalter', so Flath. Infolge der
EU-Osterweiterung befürchtet Flath eine ähnliche Entwicklung wie sie sich
bereits jetzt durch das deutsche Käfigverbot bei der Legehennenhaltung
abzeichnet. Doch besonders Dänemark, Spanien und Portugal würden ihre
Schweinebestände kräftig ausbauen und drängten auf den deutschen Markt. In
diesen Ländern sind die Anforderungen zur Schweinehaltung weniger scharf wie von
der Bundesregierung geplant und entsprechen weitgehend den EU-Vorgaben.

Am Donnerstag, 30. Oktober, wird sich der Bundesrats-Agrarunterausschuss im
Rahmen der Nutztierhaltungsverordnung mit der Umsetzung der
EU-Haltungsanforderungen für Schweine beschäftigen.

In Sachsen werden rund 638.000 Schweine gehalten. Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch
von knapp 54 Kilogramm Schweinefleisch pro Jahr beträgt in Sachsen der
Selbstversorgungsgrad schon jetzt nur noch 31 Prozent.

Links zum Thema Tierhaltung,
Links zum Bundesland Sachsen.

 


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