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@grar.de Aktuell - 29.10.2003

Bayern: Investitionsschub für artgerechte Tierhaltung


München (agrar.de) - Das bayerische Umstellungsprogramm für artgerechte
Tierhaltung hat bei den Landwirten im Freistaat einen gewaltigen
Investitionsschub ausgelöst. Wie Landwirtschaftsminister Josef Miller in einer
Abschlussbilanz mitteilte, wurden in den vergangenen zwei Jahren aus Mitteln der
Verbraucherinitiative Bayern insgesamt 1482 Förderanträge mit einem
Fördervolumen von knapp 40 Millionen Euro bewilligt. Insgesamt werden damit
Investitionen in Höhe von mehr als 180 Millionen Euro ausgelöst. 85 Prozent der
Anträge entfallen auf die Milchviehhaltung, zehn Prozent auf die Rindermast. Der
Rest verteilt sich abgestuft auf Geflügel-, Schweine-, Schaf- und Ziegenhaltung.
Schwerpunkt ist Schwaben mit 440 Anträgen, gefolgt von Oberbayern mit 397 und
der Oberpfalz mit 208. Das Programm hat laut Miller besonders artgerechte
Haltungsformen weiter voran gebracht. Zugute kommt die Umstellung aber nicht nur
den Tieren, denn: 'Zukunftsfähige Investitionen sind für die Landwirte
unverzichtbar, um die Existenz ihrer Betriebe zu sichern.' Außerdem profitiere
von den Aufträgen die angeschlagene Bauwirtschaft im ländlichen Raum.

Das Bayerische Umstellungsprogramm zielt nach Auskunft des Ministers vor allem
auf eine Verbesserung des Tierschutzes, der Tierhygiene und des Umweltschutzes
ab. Grundlage sind fachliche Leitlinien, die vom Landwirtschaftsministerium
gemeinsam mit Verhaltensforschern, Tierzuchtexperten, Baufachleuten und
Landtechnikern erstmals in Deutschland für alle wichtigen Nutztierarten
festgelegt wurden. Zuschüsse gibt es z. B. in der Milchviehhaltung für
Laufställe mit wärmegedämmten Liegeflächen oder den Bau eines Außenklimastalls.
Bei Schweinen wird erhöhtes Platzangebot, separate Liegebereiche und
Gruppenhaltung gefördert, bei Geflügel Boden- und Volierenhaltung mit
Kaltscharrraum sowie Freilandhaltung. Das nach BSE angelaufene, zunächst bis
Ende 2002 befristete bayerische Sonderprogramm ist nach einer Verlängerung am
30. Juni ausgelaufen. Bewilligungen waren aber bis Mitte Oktober möglich.
Inhaltlich wurde das Programm laut Miller inzwischen weitgehend vom Bund
übernommen. Umstellungswillige Bauern werden künftig aus Mitteln der
Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe gefördert - allerdings zu anderen Konditionen.

Links zum Thema Förderung,
Links zum Bundesland Bayern.

 


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