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@grar.de Aktuell - 27.10.2003

BDL: Qualifikation nicht erwünscht


Berlin (agrar.de) - 'In diesen Tagen zeigt sich, dass die Bundesregierung die
Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Deutschland, kurzfristigen
Sparzwängen unterordnet. Von Nachhaltigkeit in der Bildungspolitik kann keine
Rede sein.' so Anja Mücke-Hansen, Vorsitzende des Bundes der Deutschen
Landjugend (BDL), über die Pläne der Bundesregierung, die
Anrechnungszeiten von Schul- und Studienzeiten auf die Rente zu streichen.

Besonders kurios erscheinen die Pläne vor dem Hintergrund der aktuellen OECD
Studie, die dargestellt hatte, dass in Deutschland weniger junge Menschen
studieren wollen, als in anderen Staaten und das sich dies negativ auf die
wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland auswirkt.

'Immer wieder wird von der Politik und der Wirtschaft festgestellt, dass es
einen Fachkräftemängel in Deutschland gibt und immer wieder gibt es halbherzige
Versuche, dies zu verändern, wie beispielsweise die Einführung der Greencard,'
so Anja Mücke-Hansen weiter, 'ein Konzept, das überhaupt nicht aufgegangen ist'.

Schon jetzt zeigen uns PISA, OECD und Co, dass es Bücherpreise, Studiengebühren
u.v.a. gerade jungen Menschen aus sozial schwächeren Verhältnissen nicht leicht
machen, in Deutschland einen höheren Bildungsabschluss zu bekommen.

Darüber hinaus spricht die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt auch für
AkademikerInnen keine gute Sprache: selbst der qualifizierte Hochschulabschluss
ist heutzutage kein Garant für einen Arbeitsplatz. Gleichzeitig stehen viele
StudienabgängerInnen vor einem Berg Schulden, der ihnen im Zuge ihres Studiums
entstanden ist.

'Doppelt ärgerlich ist es, dass die bereits erfolgten Kürzungen verschwiegen
werden, und suggeriert wird, die Studierenden seien zu keinerlei Kompromissen
bereit!', erklärt Anja Mücke-Hansen. Im Jahr 1992 wurden die bis dahin gültigen
13 Ausbildungsjahre die rentensteigernd berücksichtigt wurden, auf sieben Jahre
und im Jahr 1996 noch einmal auf drei Jahre verkürzt.

Wenn die Regierung ihre Pläne wahr macht und die Studienzeiten nicht mehr auf
die spätere Rentenberechnung anerkannt wird, wird es noch weniger Studierende in
Deutschland geben und der Fachkräftemangel sich verstärken.

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