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@grar.de Aktuell - 21.10.2003

DBV: Nachhaltigkeit darf nicht an der Ladentheke enden

Sonnleitner fordert konsequentes Verhalten von Politik, Discountern und Verbrauchern


Saerbeck (agrar.de) - 'Die Politiker müssen sich entscheiden, ob sie gelebte
Nachhaltigkeit durch Bauernfamilien wollen oder nicht. Nur wenn die
Rahmenbedingungen stimmen, sind die Landwirte in der Lage, die
Verbraucherwünsche nach besten und sicheren Lebensmitteln zu erfüllen.' Dies
betonte der Präsident des Deutsche Bauernverbandes (DBV), Gerd
Sonnleitner, anlässlich der öffentlichen Kreisvorstandssitzung des
Kreisverbandes Steinfurt im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband
(WLV) gestern abend in Saerbeck-Westladbergen.

Die Nachhaltigkeit müsse endlich an der Ladentheke ankommen, wo derzeit
aberwitzige Verhältnisse beim Verkauf von Qualitätslebensmitteln vorherrschten.
Das völlige Missverhältnis zwischen weltweit operierenden Discountern und der
mittelständischen Ernährungswirtschaft sowie den Familienbetrieben in der
Landwirtschaft seien Spiegelbild der Grundhaltung "Geiz ist geil", die
Lebensmittel zum Schnäppchenartikel abwerteten. Dessen ungeachtet ist das
Sicherheitsbedürfnis der Verbraucher gewachsen. Die Landwirtschaft erfülle
diesen Anspruch mit ihrem hohen Produktions- und Qualitätsniveau. Sonnleitner
forderte daher, dass die Abnehmerseite dafür endlich angemessene Preise bezahle.

Der Berufsstand habe, allen voran der Kreisverband Steinfurt, mit der
bundesweiten Aktion 'Lebensmittel sind mehr wert' gegen die Niedrigpreispolitik
der Discounter demonstriert und die Folgen für Verbraucher und Landwirte
verdeutlicht. Diese Einmütigkeit, gab der DBV-Präsident zu bedenken, brauche die
Landwirtschaft ebenso von ihren Partnern in der Lebensmittelkette wie auch von
der Politik.

Die Landwirtschaft arbeite ständig daran, das Vertrauen der Verbraucher in das
hochwertige Lebensmittelangebot nachhaltig zu stärken. Als beispielhaft hob
Sonnleitner die vom Berufsstand solidarisch getragene QS-GmbH hervor. Diese
garantiere durch Transparenz von Kontrolle und Rückverfolgbarkeit geprüfte
Qualität und Sicherheit. Gerade in Fragen der Fleischerzeugung müsse aber mehr
Wettbewerbsgleichklang zwischen nationaler und EU-Agrarpolitik hergestellt
werden. Aktuell würden in Deutschland die Themen 'tierische Fette in
Futtermitteln' und die 'Verfütterung von Speiseresten' kritisch hinterfragt. QS
allein, so Sonnleitner, könne hier keine grenzüberschreitenden Regeln schaffen.
Ebenso wenig sei die wechselseitige Anerkennung von
Qualitätssicherungsprogrammen in Europa eine Lösung.

Links zum Thema Verbände.

 


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