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@grar.de Aktuell - 14.10.2003

Gentechnik: Verbände fordern Schutz für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel

Offenen Brief an Bundesregierung


Berlin (agrar.de) - Bauern-, Verbraucher- und Umweltverbände sowie
Gewerkschafts- und Kirchenorganisationen haben die Bundesregierung in einem
offenen Brief aufgerufen, die Zukunft der naturnahen Landwirtschaft
ohne Gentechnik zu sichern. Die Bundesregierung müsse sich im
EU-Saatgutausschuss für ein Reinheitsgebot für Saatgut einsetzen. Bei der
Novelle des Gentechnikgesetzes müsse sie den Schutz der gentechnikfreien
Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion garantieren. Sonst drohe eine
schleichende gentechnische Kontamination der Nahrungskette. Das widerspreche dem
Mehrheitswillen der Bevölkerung in Deutschland und Europa.

Am 27. Oktober entscheidet der Saatgutausschuss der EU über die Höhe der
zulässigen gentechnischen Verunreinigung von Saatgut. Die EU-Kommission hat je
nach Pflanzenart Werte zwischen 0,3 und 0,7 Prozent vorgeschlagen. Nach den
Verbänden muss jede messbare Verunreinigung ausnahmslos gekennzeichnet werden.
Ohne ein solches Reinheitsgebot würde Bauern und Verbrauchern die Gentechnik
gegen ihren Willen aufgezwungen.

Ein Entwurf zur Novelle des Gentechnikgesetzes aus dem Bundesministerium für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) wird zur Zeit mit den
zuständigen Ressorts in den Ministerien für Wirtschaft, Forschung, Gesundheit
und Justiz abgestimmt. Umstritten sind vor allem die Auflagen für
Gentech-Betriebe. Die Verbände fordern, dass diejenigen, die gentechnisch
veränderte Pflanzen entwickeln oder verwenden, auch dafür sorgen, dass keine
Kontamination stattfindet. Kontroll-, Sicherheits- und Schadenskosten dürften
nicht die bedrohten Bauern in der konventionellen und biologischen
Landwirtschaft belasten.

Der Brief wurde gestern, 13. Oktober, an die Bundesregierung sowie an alle
Mitglieder des Bundestages und der Landtage verschickt. Zu den Unterzeichnern
gehören: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Agrarbündnis,
Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der evangelischen Kirche (AGU),
Bioland, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) Deutscher Naturschutzring (DNR), Gen-ethisches
Netzwerk (GeN), Greenpeace, Grüne Liga,, Katholische Landjugendbewegung (KLJB),
Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IGBau), Naturschutzbund (NABU),
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Zukunftsstiftung Landwirtschaft
(zs-l). Weitere sechzig Unternehmen und Wirtschaftsverbände unterstützen die
Initiative.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Verbände.

 


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