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@grar.de Aktuell - 09.10.2003

DBV: Landwirt zu sein wird wieder 'in'

Ausbildungszahlen entwickeln sich positiv, Absage an Ausbildungsabgabe


Berlin (agrar.de) - Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in
den Agrarberufen im seit 1. August laufenden Ausbildungsjahr im Vergleich zum
Vorjahr ist angestiegen. Gleichzeitig können in fast allen Bundesländern noch
freie betriebliche Ausbildungsplätze in der Landwirtschaft, im Weinbau, im
Gartenbau sowie in der Pferdewirtschaft und in der Milchwirtschaft besetzt
werden. Dieses positive Ergebnis zeigt eine aktuelle bundesweite Umfrage, die
der Arbeitskreis Berufsbildung und der Deutsche Bauernverband (DBV) bei
den regionalen zuständigen Stellen für die Berufsbildung und bei den
Berufsverbänden durchführte.

Mehr Zulauf hat der Ausbildungsberuf Landwirt/in beispielsweise in Bayern,
Westfalen-Lippe, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Auch die
Ausbildungszahlen im Beruf Gärtner/in nahmen nach den bisher vorliegenden
Informationen im laufenden Ausbildungsjahr 2003/2004 bundesweit wieder zu. Eine
ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch im Beruf Pferdewirt beispielsweise in
Bayern ab. Exakte Zahlen werden durch das Statistische Bundesamt erst zum
Stichtag 31. Dezember 2003 veröffentlicht.

Die positive Entwicklung der Ausbildungszahlen zeigt aus Sicht des DBV, dass die
Agrarberufe mit ihren qualitativ hochwertigen und vielseitigen Ausbildungsgängen
für junge Leute wieder attraktiv sind. Zur Steigerung der Ausbildungszahlen
tragen offensichtlich auch die Maßnahmen zur Berufsinformation und
Ausbildungsplatzvermittlung bei, die Berufs- und Landjugendverbände, Kammern,
Ministerien und Ämter bundesweit flächendeckend intensiviert haben.

Forderungen von Gewerkschaften und Überlegungen seitens der Bundesregierung nach
einer Ausbildungsabgabe sind aus Sicht des gesamten Agrarbereichs abwegig und
werden gemeinsam mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft entschieden abgelehnt.
Ein Systemwechsel in der Ausbildungsfinanzierung würde nicht nur die
Ausbildungsmotivation der Praxis reduzieren, sondern auch Qualitätsprobleme und
einen Rückgang der Ausbildungszahlen auslösen. Bei den landwirtschaftlichen
Ausbildungsberufen herrsche keine 'Ausbildungsplatzkrise', kein Mangel an
betrieblichem Ausbildungsengagement und auch kein Qualitätsdefizit in der
Berufsbildung, betont der DBV.

Deshalb finde sich der Agrarbereich auch nicht in vielen Problemfeldern wieder,
die auf Bundesebene in aktuellen bildungspolitischen Gipfeltreffen und in
bildungspolitischen Konzepten der Bundesregierung als Begründung für
Neuausrichtungen herangezogen würden. Der DBV sprach sich erneut dafür aus, das
Berufsbildungsgesetz in den bestehenden Strukturen grundsätzlich zu erhalten und
auch die Finanzierung der Berufsbildung in bislang bewährter Weise der
Wirtschaft in weitgehender Eigenverantwortung zu überlassen.

Freie Ausbildungsplätze sind im Internet bei den regionalen
Ausbildungsplatzbörsen der zuständigen Stellen, z.B. bei den
Landwirtschaftskammern, über den Ausbildungsstellen-Informationsservice
der Bundesanstalt für Arbeit sowie direkt bei den Landwirtschaftsämtern
abrufbar.

Links zum Thema Bildung und Arbeitsmarkt.

 


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