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@grar.de Aktuell - 09.10.2003

Kartoffelerträge enttäuschten

Niedersachsen trotz Einbußen größter Erzeuger - Fünfjahresmittel weit verfehlt


Hannover (agrar.de) - Ob 'Sieglinde' oder 'Cilena', ob für den Haushalt oder die
Industrie - die deutschen Landwirte haben in 2003 erheblich weniger Kartoffeln
geerntet als im bereits unterdurchschnittlichen Vorjahr, zitiert der
Landvolk-Pressedienst Daten des zuständigen
Bund/Länder-Sachverständigenausschusses.

Mit rund 4,62 Millionen Tonnen (t) sicherten sich dabei die niedersächsischen
Landwirte trotz Einbußen die Position als führende Kartoffelerzeuger. Ihre
bayrischen Kollegen folgten mit 1,51 Millionen t und die Landwirte aus
Nordrhein-Westfalen mit 1,27 Millionen t Kartoffeln. Erheblich weniger Erdäpfel
ernteten die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern mit 520.700 t, Sachsen-Anhalt
mit 473.800 t und Brandenburg mit 305.300 t. Für Rheinland-Pfalz notierten die
Sachverständigen ein Ernteergebnis von 235.600 t und für Sachsen 228.100 t. In
den übrigen Bundesländern wurden jeweils weniger als 200.000 t Kartoffeln
geerntet.

Die deutsche Kartoffelernte wird insgesamt auf 9,79 Millionen t geschätzt, das
wären rund zwölf Prozent weniger als im Vorjahr. Erstmals seit 1994 verfehlten
die Landwirte damit auch die Marke von zehn Millionen t. Fachleute führen das
kleine Erntevolumen fast ausschließlich auf die sehr niedrigen Flächenerträge
zurück, denn das Anbauareal blieb gegenüber dem Vorjahr mit schätzungsweise
283.624 Hektar (ha) fast unverändert. Nachdem die Landwirte die Pflanzarbeiten
meist noch unter sehr guten Bedingungen durchführen konnten, quittierten die
Pflanzen die spätere Hitze und Trockenheit von Juni bis August mit drastischen
Ertragseinbußen. In der Folge konnten die Erzeuger im Schnitt nur 345 Dezitonnen
(dt) vom ha ernten statt 391,2 wie in 2002. Das Fünfjahresmittel von 395,4 dt/ha
haben sie sogar um 12,7 Prozent verfehlt.

Unter anhaltendem Wassermangel litten vor allem die Kulturen im Süden und Osten
Deutschlands. Den stärksten Produktionsrückgang ermittelten die Sachverständigen
mit 31 Prozent für Baden-Württemberg und 27,7 Prozent in Bayern, doch auch die
Erzeuger in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und im Saarland haben drastische
Einbußen zwischen 14,8 Prozent und 24,2 Prozent hinnehmen müssen. Besonders
heterogen präsentierte sich das Ernteergebnis in Niedersachsen, wo sich mit
124.664 ha rund 44 Prozent der deutschen Anbaufläche befinden. Während die
Landwirte die Einbußen auf den guten, vor allem aber auf den beregneten
Standorten eingrenzen konnten, verzeichneten insbesondere die Gebiete westlich
der Weser sehr hohe Einbußen bei Industrieware. Trotz einer Anbauausdehnung um
1,6 Prozent fielen die Erträge um insgesamt 6,7 Prozent niedriger aus als im
ohnehin schwachen Vorjahr.

Links zum Thema Kartoffeln,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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