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@grar.de Aktuell - 06.10.2003

Baden-Württemberg - Land der Sonderkulturen

Wein, Obst und Gemüse erzielen über die Hälfte der Verkaufserlöse aus pflanzlicher Erzeugung


Stuttgart (agrar.de) - In kaum einem anderen Land wie Baden-Württemberg wird
eine so große Vielfalt an landwirtschaftlichen Sonderkulturen erzeugt, die
hinsichtlich Qualität und Beliebtheit bei den Verbrauchern weit über die
Landesgrenzen hinaus bekannt sind. So z.B. Äpfel vom Bodensee, Tettnanger
Aromahopfen, Schwetzinger Spargel, Bühler Zwetschgen sowie Weiß- und Rotkraut
von den Fildern. Nicht zu vergessen Württemberger Trollinger, den die hiesigen
'Viertelesschlotzer' im Ländle jedoch am liebsten selbst genießen.

Wie das Statistische Landesamt feststellt, liegen von insgesamt über
26.000 ha Ertragsrebflächen rund zwei Fünftel in Württemberg und drei Fünftel
der Ertragsrebflächen von insgesamt über 26.000 ha in Baden. Hier werden
überwiegend Weißgewächse, allen voran die Rebsorte Müller-Thurgau kultiviert. Im
württembergischen Landesteil befinden sich gut zwei Fünftel der Rebflächen mit
einer eindeutigen Dominanz der roten Rebsorten Trollinger und Schwarzriesling.
Bundesweit liegt Baden-Württemberg im Weinbau nach Rheinland-Pfalz an zweiter
Stelle.

Baden-Württemberg ist das bedeutendste Obstanbauland in Deutschland und weist
insbesondere bei Äpfeln die größte Erzeugung auf. Regional besonders vom Klima
begünstigt sind die Marktobstproduzenten vor allem am Bodensee, in der
Rheinebene und im Neckartal.

Obgleich der Anbau von Sonderkulturen wie Frischgemüse und Obst, Reben, Blumen-
und Zierpflanzen, Baumschulgewächse sowie Hopfen und Tabak lediglich etwa vier
Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche umfasst, erzielen die
hiesigen Landwirte mit dem Verkauf dieser Produkte knapp drei Viertel der
Verkaufserlöse aus pflanzlicher Erzeugung. Dabei widmen sich vor allem auch die
kleineren Betriebe dem Anbau der zumeist arbeits- und kostenintensiven
Sonderkulturen. Knapp ein Fünftel der Landwirtschaftsbetriebe bewirtschaften
hierzulande weniger als 2 ha landwirtschaftliche Fläche und gut die Hälfte
weniger als 10 ha. Der Anteil der Verkaufserlöse aus der Produktion pflanzlicher
Erzeugnisse ist in Baden-Württemberg aufgrund der großen Bedeutung des
Sonderkulturanbaus wesentlich höher als im Bundesvergleich. 2001 erzielten die
hiesigen landwirtschaftlichen Betriebe knapp 1,4 Milliarden Euro aus dem Verkauf
pflanzlicher Erzeugnisse, rund 45 Prozent der Verkaufserlöse insgesamt.
Demgegenüber lag der Verkaufsanteil pflanzlicher Produkte in Deutschland
insgesamt lediglich bei knapp 38 Prozent, rund zwei Fünftel entfielen auf
Sonderkulturen.

Neben dem Anbau von Sonderkulturen haben sich in verschiedenen Teilen des Landes
entsprechend der vorherrschenden Standortfaktoren und Vermarktungsmöglichkeiten
auch regionale Produktionsschwerpunkte der Tierhaltung und tierischen Erzeugung
herausgebildet. So kommt z.B. der ausgeprägten Grünland-Milchwirtschaft in der
Region Bodensee-Oberschwaben oder auch der stark konzentrierten Mast- und
Zuchtschweinehaltung im Raum Hohenlohe und Schwäbisch Hall eine herausragende
Bedeutung zu. Mit gut 55 Prozent Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse
ist die Tierproduktion eine wesentliche Einkommensquelle der heimischen
Landwirte.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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