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@grar.de Aktuell - 04.10.2003

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern kooperieren bei Natur- und Umweltschutz


Criewen (agrar.de) - Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern werden ihre
Zusammenarbeit beim Natur- und Umweltschutz weiter ausbauen. Die Geographische
Lage, eine im Binnenland vergleichbare Naturausstattung, die Infrastruktur und
das wirtschaftliche Umfeld machen beide ostdeutschen Länder zu natürlichen
Verbündeten in diesem Bereich, betonten die Umweltminister von
Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Wolfgang Methling (PDS), und Brandenburg, Wolfgang
Birthler (SPD) heute bei ihrem Treffen im uckermärkischen Criewen. Schon jetzt
gebe es eine Reihe von grenzüberschreitenden Projekten, beispielsweise beim
Rückbau von Kernkraftwerken, im Feldberg-Lychener Seengebiet oder entlang von
Oder und Elbe.

Grünes Band

Die vom Bund angebotene kostenlose Übergabe von Naturschutzflächen entlang der
früheren innerdeutschen Grenze wird von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg
begrüßt. Leider sei kostenlos nicht kostenfrei - vor allem für die
Länderhaushalte. Es müsse deshalb in Bund und Land geregelt werden, wie dieses
'wertvolle, aber auch teure Geschenk in den Ländern finanziert werden kann', so
beide Minister.

FFH-Ausweisungen

Im Rahmen der deutschen FFH-Meldung wurden seitens der EU-Kommission auch
Nachmeldungswünsche an die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg
übermittelt, die derzeit abgearbeitet werden. In Brandenburg hat die
Nachmeldeliste bereits das Landeskabinett passiert, in Mecklenburg-Vorpommern
läuft bis November eine breite öffentliche Beteiligung.

In der Summe werden beide Länder einen FFH-Anteil entsprechend dem
Bundesdurchschnitt ausweisen. Etwa drei Viertel der gemeldeten Gebiete
unterliegen bereits jetzt einem Schutzstatus. In Brandenburg wurden insgesamt
605 Gebiete gemeldet, die 11,2 Prozent der Landesfläche umfassen.
Mecklenburg-Vorpommern plant 248 FFH-Gebiete, die 10,3 Prozent der Landfläche
umfassen. Damit erhalten Landwirtschaft und Wirtschaft Planungssicherheit,
betonten beide Minister. Eine FFH-Verträglichkeitsprüfung, die nach klaren
Regeln abläuft, könne sogar dazu beitragen, Infrastruktur- beziehungsweise
Baumaßnahmen zu beschleunigen.

Weder in Brandenburg noch in Mecklenburg-Vorpommern gibt es die Absicht, für
alle FFH-Gebiete neue Schutzverordnungen aufzustellen. Freiwilligen
Vereinbarungen, Vertragsnaturschutz und der Erarbeitung von Managementplänen
wird der Vorzug gegeben. In Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit modellhaft für
drei Gebiete (Rostocker Heide, Wismarbucht und Feldberger Seenlandschaft) solche
Managementpläne erarbeitet.

Ausweisung neuer Schutzgebiete

Methling informierte seinen brandenburgischen Amtskollegen über die Absicht,
noch in dieser Legislaturperiode zwei neue Naturparke in M-V auszuweisen. Sowohl
im Sternberger Seenland als auch in der Ueckermünder Heide lägen die Anträge der
Landräte vor. Besonders sympathisch sei ihm, so Methling, dass die Idee zu den
Naturparken von unten gewachsen ist. Sowohl Methling als auch Birthler zeigten
sich überzeugt, dass es bei der Vielzahl von Großschutzgebieten in beiden
Ländern jetzt vorrangig darum gehen muss, die vorhandenen Gebiete zu
stabilisieren und die Akzeptanz in diesen und für diese Gebiete zu erhöhen.

Tagung zu Wirtschaft in Großschutzgebieten

Beide Länder vereinbarten für das Jahr 2004, eine gemeinsame Veranstaltung zum
Thema 'Wirtschaftsimpulse durch Großschutzgebiete' durchzuführen.

Links zum Thema Landschaft und Natur.

 


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