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@grar.de Aktuell - 01.10.2003

Unsichere Zukunft für den Ökologischen Landbau in Hessen


Wiesbaden (agrar.de) - Mit den geplanten Kürzungen beim Hessischen
Kulturlandschaftsprogramm (HEKUL) und bei der Ausgleichszulage für
benachteiligte Gebiete (AGZ) will Hessens Ministerpräsident Roland Koch 3,1 Mio
Euro sparen. Mit der Kofinanzierung dieser Programme durch den Bund (30 Prozent)
und die EU (50 Prozent) gehen den Betrieben und damit dem ländlichen Raum in
Hessen zusätzlich 12,5 Mio Euro verloren. 'Wenn man einen Euro Ausgaben einspart
und dabei gleichzeitig 4 Euro Einnahmen verliert, dann hat das mit intelligentem
Sparen nichts zu tun' so Thomas Goebel, Geschäftsführer von Demeter
Hessen
zum Fachinformationsdienst 'Bio-Markt.Info'.

Insbesondere die durch HEKUL und AGZ eingesetzten Gelder fließen in
strukturschwache Regionen und schaffen bzw. sichern dort Arbeitsplätze. Durch
sie wird die ökologisch sinnvolle Bewirtschaftung auch in benachteiligten
Gebieten ermöglicht, was entscheidend zum Erhalt der einzigartigen hessischen
Kulturlandschaft beiträgt. Mit der vorgesehenen Kürzung schwächt Koch den
ländlichen Raum und konterkariert die Ausrichtung der Agrarförderung der EU und
der Bundesregierung hin zu einer ökologischen Landwirtschaft.

Viel weitsichtiger agiert nach Ansicht von Bio-Markt.Info die Landesregierung in
Bayern. Sie erhöhte trotz angespannter Haushaltslage erst kürzlich die
Öko-Förderung und ermöglicht damit, dass in Zukunft noch mehr Mittel der EU und
des Bundes nach Bayern fließen.

Durch die geplanten Kürzungen werden besonders Betriebe hart getroffen, die in
diesem Jahr mit der Umstellung auf den ökologischen Landbau begonnen haben.
Unverantwortlich ist die Kürzung auch, weil sie die Betriebe völlig
unvorbereitet trifft, obwohl gerade Minister Dietzel immer wieder
Planungssicherheit und Vertrauensschutz für die Landwirte gefordert hat und
selbst in der offiziellen Beratung mit den Zahlungen bis vor kurzem gerechnet
wurde. Viele Betriebe werden diesen plötzlichen Schnitt nicht überleben oder
müssen wichtige Investitionen streichen, fürchtet Demeter Hessen. Der Verband
für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise vertritt in Hessen rund 65 Betriebe,
die über 3.000 Hektar Fläche bewirtschaften.

Demeter Hessen fordert Ministerpräsident Roland Koch auf, die Kürzungen beim
HEKUL und der AGZ zurück zu nehmen und die Kofinanzierungsmittel aus der EU und
vom Bund nicht anderen zu überlassen.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Bundesland Hessen.

 


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