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@grar.de Aktuell - 30.09.2003

Baden-Württemberg: Aktionsbündnis für gentechnik-freie Landwirtschaft


Stuttgart (agrar.de) - Mit der 'Grünen Gentechnik' setzt Landwirtschaftsminister
Willi Stächele (CDU) auf Risiko statt auf Qualität - diese Überzeugung vertritt
ein breites Aktionsbündnis von Umwelt- und Öko-Anbauverbänden am Vortrag des von
der Landesregierung veranstalteten Forums 'Grüne Gentechnik'. An diesem
landesweiten Bündnis beteiligt sind die großen Naturschutzverbände BUND und
NABU, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die
Öko-Anbauverbände Bioland und Demeter sowie Greenpeace und Attac.

Das Aktionsbündnis wirft dem baden-württembergischen Landwirtschaftsminister
vor, die Risiken der Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen auf
unseren Äckern und Feldern zu verharmlosen. Statt auf Risiko soll das Land auf
die hohe Qualität der heimischen Produkte setzen. Die Landesregierung muss
deshalb mit allen Mitteln gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg
erhalten und fördern. Gerade in der Erzeugung qualitativ hochwertiger und
gesundheitlich unbedenklicher Lebensmittel ohne Gentechnik liegen die großen
Potenziale für die heimische Landwirtschaft. Dagegen dient die 'Grüne
Gentechnik' vor allem den Interessen von wenigen, weltweit agierenden Konzernen.

Das Bündnis fordert die Landesregierung auf, sich auf EU- und nationaler Ebene
für strenge Anbauregelungen und die Haftung nach dem Verursacherprinzip
einzusetzen. Wer gentechnisch veränderte Organismen in die Landschaft bringt,
muss auch die Garantie dafür übernehmen, dass es zu keiner Verbreitung und damit
Verunreinigung von Böden, Pflanzen und Tieren in der Nachbarschaft kommt.
Angesichts vieler möglicher Kontaminationspfade in Produktion, Verarbeitung und
Handel muss das Verursacherprinzip auf allen Ebenen verankert werden. Es kann
nicht sein, dass die notwendigen Kontroll- und Sicherheitskosten sowie mögliche
Schäden solche Bauern und Lebensmittelhersteller belasten, die ohne Gentechnik
wirtschaften.

Die am Aktionsbündnis beteiligten Verbände fordern deshalb von der
Landesregierung, dass sie sich auf europäischer Ebene für die Verlängerung des
Gentechnik-Moratoriums einsetzt, welches seit 1999 die Zulassung neuer
Gen-Pflanzen untersagt. Gleichzeitig soll sie ihre Spielräume nutzen, damit in
Baden-Württemberg auch in Zukunft Landwirtschaft ohne Gentechnik möglich ist.

Dokument: Positionen zur Grünen Gentechnik.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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