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@grar.de Aktuell - 30.09.2003

Getreideernte in Baden-Württemberg: Menge pfui, Qualität zumeist hui

Hohe Ertragseinbußen im Futterbau


Stuttgart (agrar.de) - Nachdem die Getreideernte abgeschlossen ist und im
Statistischen Landesamt nahezu alle für die 'Besondere Ernteermittlung'
vorgesehenen Probeschnitte und Volldrusche ausgewertet wurden, zeichnet sich für
Baden-Württemberg eine Getreideernte (ohne Körnermais) von 25,9 Millionen
Dezitonnen (Mill. dt) ab. Das langjährige Mittel 1997/02 (30,2 Mill. dt) wird
damit um 14 Prozent und das Vorjahresergebnis (knapp 29,6 Mill. dt) um über 12
Prozent verfehlt.

Dabei liegen die Erträge der Frühjahrssaaten Hafer (49,5 dt/ha) und Sommergerste
(48,7 dt/ha) in etwa auf dem Niveau des Vorjahres oder sogar leicht darüber.
Stark unterdurchschnittlich fallen dagegen die Ernteergebnisse bei den
Wintergetreidearten aus - allen voran Winterweizen (59,8 dt/ha) und Wintergerste
(52,4 dt/ha), die um 12 bzw. 13 Prozent unter dem Vorjahresergebnis zurück
bleiben. Wenn auch die Menge manchen Wunsch offen lässt, so ist doch die
Qualität der meisten Getreidepartien zumeist durchaus zufriedenstellend. Wie
beispielsweise die Qualitätsuntersuchungen für Weizen gezeigt haben, erfüllten
alle untersuchten Proben bezüglich der Getreidestärke die
Interventionsbedingungen, während im Vorjahr ein Drittel der Proben hier
erhebliche Qualitätsmängel zeigten. Auch der durchschnittliche Proteingehalt von
13,7 Prozent (2002: 12,7 Prozent) und der Sedimentationswert, eine Kenngröße für
die Backfähigkeit, liegen mit 49 Einheiten (2002: 43 Einheiten) deutlich über
den Vergleichswerten des Vorjahres.

Große Ertragsausfälle bei Körnermais

Beim Körnermais sind in diesem Jahr hohe Ertragsausfälle zu beklagen. Nach den
vorläufigen Ergebnisse der 'Besonderen Ernteermittlung' und ergänzender
Schätzungen wird die durchschnittliche Flächenleistung in Baden-Württemberg auf
rund 78 dt/ha veranschlagt. Der Ertrag liegt damit ein Fünftel unter dem
Rekordergebnis des Vorjahres (100,8 dt/a). Im langjährigen Mittel 1997/02 wurde
ein Durchschnittsertrag von 95 dt/ha erzielt.

Angesichts der sich gebietsweise abzeichnenden Futterknappheit auf der einen und
der unbefriedigenden Kornerträge auf der anderen Seite, stellte sich für manchen
Landwirt die Frage, die Körnermaisbestände nicht ausreifen zu lassen und den
Aufwuchs statt dessen als Silomais zu verwerten. Rund 3 Prozent oder 2 400 ha
der etwa 77 000 umfassenden Körnermais-Aussaatfläche wurden so schätzungsweise
umgewidmet.

Noch schlechter stellt sich die Situation für die Betriebe dar, bei denen das
Grünland die Futtergrundlage für die Tierhaltung liefert. Anfang September
beurteilten die ehrenamtlichen Ernteberichterstatter die Lage im
Landesdurchschnitt als katastrophal. Die Begutachtungsziffern für Wiesen,
Mähweiden und Weiden liegen zwischen 4,4 und 4,7, wobei die Skala von 1 für sehr
gut bis 5 für sehr gering reicht. Die Mindererträge werden im Vergleich zum
Vorjahr auf ein Drittel beziffert.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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