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@grar.de Aktuell - 26.09.2003

Tierschutzbund: Hände weg vom Käfighaltungsverbot für Legehennen


Bonn (agrar.de) - Am Freitag, dem 26. September 2003, beraten die Agrarminister
in Rostock über die Haltungsbedingungen von Legehennen. Aus diesem Anlass trifft
der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, auf die
zuständige Bundesministerin Renate Künast und überreicht anschließend dem
Vorsitzenden der Agrarministerkonferenz, Till Backhaus eine Resolution.

'Durch die Hintertür planen die Agrarminister, die Käfighaltung von Legehennen
wieder einzuführen', erläutert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen
Tierschutzbundes. 'Es ist geradezu skandalös, dass versucht wird, errungene
Tierschutzstandards rückgängig zu machen. Wir dürfen nicht zulassen, dass
Millionen Hühner weiterhin in den tierquälerischen Käfigen dahinvegetieren. Dies
wäre ein gravierender Rückschritt für den Tierschutz, der angesichts des im
vorigen Jahr beschlossenen Staatsziels Tierschutz empörend ist', kritisiert Apel
die Bestrebungen der Agrarminister. 'Jetzt heißt es, der Bundesministerin Renate
Künast jede Unterstützung für die Beibehaltung des Käfigverbots zu geben.'

Die Länder Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben angekündigt, auf der
Agrarministerkonferenz auch das Aus für die Batteriehaltung von Legehennen und
die Rückkehr zu ausgestalteten Käfigen zur Diskussion zu stellen. 'Jede Form der
Käfighaltung ist tierquälerisch und wird von den Verbraucherinnen und
Verbrauchern abgelehnt', kritisiert Apel die Pläne. 'Daher darf das beschlossene
Ende der Käfighaltung nicht in Frage gestellt oder gar aufgeweicht werden. Wir
dürfen es nicht hinnehmen, dass unbemerkt von der Öffentlichkeit unter dem die
Tatsachen verschleiernden Begriff 'Kleingruppenhaltung' ausgestaltete Käfige
wieder möglich werden. Erst recht nicht, nachdem im vergangenen Jahr der
Bundestag mehrheitlich und parteienübergreifend das Staatsziel Tierschutz in der
Verfassung beschlossen hat. Vielmehr sollten sich die politischen
Entscheidungsträger ihrer Verantwortung bewusst werden, dass sie den
Verfassungsauftrag Tierschutz ernst nehmen müssen.'

Apel fordert die Agrarminister mit der Resolution auf, am Beschluss des
Bundesrates vom 19 Oktober 2001 festzuhalten und stattdessen weitere
Anstrengungen zu unternehmen, um den Hennenhaltern die Umsetzung der bestehenden
Vorschriften zu erleichtern und die alternativen Haltungssysteme zu optimieren:
'Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um den Tieren Leiden und
Schmerzen zu ersparen. Das ist auch der Wille der Verbraucherinnen und
Verbraucher. Wir wissen mit unseren Forderungen für eine tier- und artgerechter
Haltung den Willen der breiten Mehrheit der Bevölkerung hinter uns. Daher bitten
wir auch Renate Künast, weiterhin im Sinne der Bevölkerungsmehrheit zu
entscheiden und zu handeln.'

Ergänzend weist Apel auf die derzeit ebenfalls diskutierten Haltungsverordnungen
für Schweine und Pelztiere hin: 'Auch bei den derzeit diskutierten
Haltungsbedingungen für Schweine und Pelztiere müssen die Bedürfnisse der Tiere
den Ausschlag geben. Die agrarpolitische Wende muss auch hier mit Leben gefüllt
werden. Bestehende Probleme und offene Fragen dürfen keineswegs auf dem Rücken
der Tiere ausgetragen werden.'

Links zum Thema Tierhaltung,
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