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@grar.de Aktuell - 25.09.2003

Kleinere Ernte lässt Getreidepreis kräftig steigen

Auch weltweit feste Markttendenz - Kein Grund für teurere Brötchen


Hannover (agrar.de) - Ein knappes Angebot beflügelt die Getreidepreise: Nach
Informationen des Landvolks Niedersachsen erlösen die Bauern zurzeit
deutlich mehr für ihr Korn als vor Jahresfrist. Die Ernte in Niedersachsen ist
zwar in diesem Jahr größer ausgefallen als im vergangenen Jahr, aufgrund der
extremen Trockenheit im Sommer blieb die gesamte Erntemenge aber deutlich hinter
dem langjährigen Durchschnitt zurück. Besonders im Osten des Landes waren
teilweise kräftige Mindererträge zu verbuchen. Auch am Weltmarkt ziehen die
Getreidepreise an, nachdem die Ernteschätzungen erneut von einer erheblich unter
dem Verbrauch liegenden Menge ausgehen. Dennoch müssen die Verbraucher keine
Sorge haben, dass Brot und Brötchen aus diesem Grunde teurer werden: Am
Brötchenpreis hat das Getreide einen Anteil von weniger als einem Cent.

Bereits während der Ernte konnten die niedersächsischen Bauern höhere Preise als
zur Ernte 2002 erzielen. So zahlte der Handel damals für Brotweizen frei
Landlager im Durchschnitt lediglich 96 Euro pro Tonne (t), während in diesem
Jahr schon während der Ernte mit 104,25 Euro gut acht Prozent höhere Erlöse
erzielt werden konnten. Dennoch waren die Bauern gut beraten, die ihren Weizen
eingelagert haben. Auch im vergangenen Jahr zeichneten sich bald nach der Ernte
steigende Erzeugererlöse ab, nachdem klar war, dass die Qualität unter dem
starken Regen gelitten hatte und gute Partien rar waren. Schon Ende September
war der Erzeugerpreis um 8,50 Euro auf 104,50 Euro je t gestiegen. In diesem
Jahr fiel der Preisanstieg jedoch kräftiger aus. Gegenüber dem Erntepreis
kletterten die Gebote des Handels für Brotweizen bis Ende September immerhin um
gut 13 Prozent auf 118,25 Euro pro t. Ein derartiges Niveau hatte der
Weizenpreis nicht einmal vor der neuen Ernte erreicht, wenn üblicherweise die
Lagerbestände zur Neige gehen. Den Höhepunkt von 112,50 Euro je t hatten die
Notierungen bereits Mitte Januar überschritten und waren danach sogar wieder
gefallen.

Auch bei den übrigen Getreidearten konnten die Bauern einen ähnlichen
Preisaufschwung verbuchen. So erhielten sie für Brotroggen schon in der Ernte
mit 91,25 Euro je t fast fünf Euro mehr als im vergangenen Jahr. Zurzeit werden
sogar 107,75 Euro erzielt, hier fiel der Preisanstieg mit einem Plus von 18
Prozent besonders kräftig aus. Und im vergangenen Jahr hatte der meiste Roggen
nur noch Futterqualität, für die lediglich 75 Euro je t erlöst wurden, in diesem
Jahr ist die Qualität jedoch in Ordnung! Selbst das Futtergetreide profitiert
von der kleineren Ernte durch höhere Preise. Futtergerste erzielte mit
Startpreisen von 93 Euro pro t schon während der Ernte mehr als im September
vergangenen Jahres, als die Gebote bei 89,50 Euro lagen, und zurzeit erhalten
die Bauern sogar 107,75 Euro pro t. Lediglich Hafer muss billiger verkauft
werden als im vergangenen Jahr. Während die derzeitigen Notierungen bei 106,25
Euro pro t liegen, konnten vor Jahresfrist 117 Euro für die gleiche Menge erlöst
werden. Trotz der gegenwärtig sehr festen Markttendenzen sehen Fachleute aber
zurzeit kein großes Potenzial für weitere Preiszuwächse.

Links zum Thema Getreide,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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