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@grar.de Aktuell - 24.09.2003

BWV: Ackerbauverbot in Überschwemmungsgebieten völlig überzogen


Mainz (agrar.de) - Für absolut nicht nachvollziehbar hält Norbert Schindler,
Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV),
den von Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgelegten Entwurf eines
Gesetzes zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Dieser sieht den
Verbot des Ackerbaus in festgesetzten Überschwemmungsgebieten ab dem Jahr 2013
vor. 'Der Vorschlag, auf Flächen, die statistisch gesehen einmal pro Jahrhundert
überschwemmt werden, nur noch eine Grünlandnutzung zuzulassen zeige, wie weit
Trittin von jeder Realität entfernt sei' so Schindler.

Dies sei um so weniger nachvollziehbar, da auf Äckern wegen niedrigerer
Abflusswerte mehr Regen versickern könne als auf mageren und extensiv genutztem
Grünland. In Rheinhessen und der Pfalz würden in der nächsten Zeit ohnehin durch
die geplanten Polder erhebliche Flächen verloren gehen. Ein Ackerbauverbot hätte
für die Bauern zusätzliche gravierende wirtschaftliche Auswirkungen mit starken
Ertrags- und Vermögensverlusten, so der Bauernpräsident.

Anstatt mit immer neuen ordnungsrechtlichen Vorgaben die Landwirtschaft zu
reglementieren, setzt Schindler freiwillig auf Agrarprogramme. Der steigende
Zuspruch zur Mulchsaat zeige zudem, dass die Bauern neuen Produktionsmethoden
aufgeschlossen gegenüber stünden. Schindler forderte Bundesumweltminister
Trittin auf, das Ackerbauverbot aus dem Entwurf des Gesetzes zu streichen, um
nicht den Fortbestand vieler Betriebe aufs Spiel zu setzen, die zum Teil einen
hohen Anteil ihrer Flächen in Überschwemmungsgebieten bewirtschaften.

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