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@grar.de Aktuell - 24.09.2003

BUND: Agrarministerkonferenz soll Flächenprämie beschließen

Chance für mehr Umwelt- und Tierschutz nutzen


Berlin (agrar.de) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) ruft die Agrarminister von Bund und Ländern auf, alle
Agrarbeihilfen in Flächenprämien zu überführen. Innerhalb von 10 Jahren sollten
die Prämien für Acker- und Grünland einander angeglichen werden.

Hubert Weiger, agrarpolitischer Sprecher des BUND: 'Bisher wurden die Landwirte
zu umwelt- und tierschädlicher Überproduktion motiviert. Auch die neuen
EU-Beschlüsse gefährden die ökologisch sinnvolle Milchwirtschaft auf
Grünlandflächen. Hier müssen die Agrarminister jetzt eingreifen. Grünland- und
Beweidungsprämien honorieren die Freilandhaltung und die Pflege der
Kulturlandschaft. Erforderlich sind außerdem bundeseinheitliche Standards im
Bereich Umwelt-, Boden- und Tierschutz. Gentechnik-Bauern dürfen keine Beihilfen
erhalten.'

Prüfstein für die Glaubwürdigkeit der Agrarminister sei, ob sie den durch die
EU-Agrarreform geschaffenen Spielraum zur Umverteilung der Beihilfen nutzten.
Weiger: 'Erst wenn die Zahl neu genehmigter industriell wirtschaftender
Mastbetriebe sinkt, kann von einer umwelt- und tiergerechten Verwendung der
Agrarbeihilfen gesprochen werden. Grünland- und Beweidungsprämien sowie höhere
Standards sorgen dafür, dass mehr Rinder, Schweine und Hühner in bäuerlicher
Freilandhaltung leben.'

Der BUND warnt vor dem Ausbau von Massentierhaltungsanlagen in Ostdeutschland.
Allein in Vorpommern seien 27 neue industrielle Großställe geplant. Dagegen
wehren sich Anwohner, Bürgerinitiativen und die Tourismusbranche vor Ort.
Parallel zur Agrarministerkonferenz informiert der BUND auf einer Pressefahrt zu
Stallungen in der Region Anklam darüber.

Tierhaltung dürfe nicht weiter in Anlagen mit Zehntausenden Schweinen oder
Hunderttausenden Hühnern betrieben werden. Beispielhaft seien dagegen
Neuland-Betriebe. Sie hätten Gülleprobleme gelöst und Geruchsbelästigungen
abgeschafft, sie vermieden gentechnisch verändertes Futter und schafften neue
Arbeitsplätze. Mit artgerechter Tierhaltung nach Öko- und Neulandkriterien könne
auch in Naturschutz- und Tourismusregionen erfolgreich bäuerlich gewirtschaftet
werden.

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