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@grar.de Aktuell - 23.09.2003

Erntebilanz Niedersachsen: Weniger Kartoffeln und Getreide, aber mehr Äpfel


Hannover (agrar.de) - Die hohen Investitionen der Heidebauern in
Beregnungsanlagen haben sich 2003 bezahlt gemacht. Wie das
Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, ernteten sie im
Schnitt mehr Kartoffeln als ihre Kollegen auf den besseren Böden. Die
Kartoffelerträge sind dieses Jahr nahezu unabhängig von den Bodenqualitäten nur
dort gut, wo beregnet wurde oder Grundwasseranschluss gegeben war. Trotzdem
werden landesweit dieses Jahr wohl 15 Prozent weniger Kartoffeln aus
niedersächsischen Feldern gerodet als im Schnitt der letzten sechs Jahre.

Die Ertragsausfälle betreffen hauptsächlich die Industriekartoffeln (Kartoffel
z.B. für die Stärke-, Alkohol-, Pommes- und Chipsproduktion). Während im
Weser-Ems Gebiet, wo wenig beregnet wird, die langjährigen Hektarerträge um 23
Prozent verfehlt werden, liegen die Hektarerträge im Kammergebiet Hannover, dank
der umfangreichen, kostspieligen Beregnungen, nur um 6 Prozent unter den
langjährigen Erträgen. Die großen Verlierer sind die Kartoffeln auf
grundwasserfernen, leichteren Böden ohne Beregnung. Diese Felder haben im total
verregneten Jahr 2002 die Erträge und Qualitäten gestützt, aber dieses Jahr sind
sie manchmal nicht mehr kostendeckend zu ernten.

Die Getreideernte ist inzwischen abgeschlossen. Auch hier hat die sommerliche
Trockenheit 7 Prozent der im 6-jährigen Vergleichzeitraum geernteten
Hektarerträge gekostet. Während das Getreide im westlichen Landesteil und an der
Küste knapp ausreichend mit Regen versorgt wurde und gute Erträge lieferte,
sanken die Erntemengen nach Osten hin mit den Niederschlagsmengen stark ab. Im
Gegensatz zu Kartoffeln und Zuckerrüben ist bei den geringen Getreidepreisen
eine Beregnung oft nur bei 'Getreidespezialitäten', wie Braugerste oder
Saatgutvermehrungen, lohnend. Die Brotgetreidearten sind dieses Jahr von einer
Spitzenqualität, wie man sie sonst eher von importierten Prärieweizensorten
erwartet.

Die vom niedersächsischen Landesamt für Statistik befragten Marktobstbetriebe
gehen für das Jahr 2003 weiter von rund ein Drittel höheren Apfelerträgen als im
sehr schlechten Jahr 2002 aus. Die Hektarerträge liegen mit knapp 250 dt/ha aber
deutlich unter den Hektarerträgen der Jahre 1999 bis 2001, in denen jeweils über
300 dt/ha geerntet wurden. Momentan ist Haupterntezeit an der Niederelbe. Die
Qualitäten sind auch hier dieses Jahr ganz hervorragend: große Früchte, hoher
Zuckergehalt, bester Geschmack, sehr schöne Färbungen.

Nähere Informationen stehen auf den Internet-Seiten des Statistikamtes zur
Ernte 2003
bereit.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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