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@grar.de Aktuell - 19.09.2003

DVT: Einheitliche Wettbewerbsbedingungen für Mischfutterherstellung in Europa schaffen


Lübeck (agrar.de) - Die deutschen Mischfutterhersteller sehen der Erweiterung
der Europäischen Union gelassen entgegen, sofern Wettbewerbsverzerrungen
innerhalb Europas zügig und konsequent abgebaut und in allen Mitgliedsstaaten
EU-einheitliche Standards umgesetzt werden. 'Dies ist allerdings eine absolute
Voraussetzung, damit wir im europäischen und internationalen Wettbewerb
langfristig bestehen können', betonte Ulrich Niemann, Präsident des Deutschen
Verbandes Tiernahrung (DVT), anlässlich der DVT-Jahrestagung in Lübeck,
die unter dem Motto 'Futtermittelwirtschaft und Tierproduktion - fit für den
Wettbewerb im größeren Europa?' steht.

Vordringliche Aufgabe der Politik sei es, die von der EU vorgegebenen
Produktions-, Umwelt- und Qualitätsstandards in allen derzeitigen und künftigen
EU-Mitgliedsstaaten einheitlich umzusetzen und nationale Alleingänge zu
vermeiden. 'Den Rest regelt der Markt, und hierfür sind wir gewappnet', so der
DVT-Präsident. Dies gelte insbesondere für den Bereich der Qualitätssicherung,
in den die deutsche Mischfutterbranche in den letzten Jahren enorm investiert
und einen hohen Standard erreicht habe. Mit Sorge sehe er, dass die deutsche
Agrarpolitik dazu neige, EU-Vorgaben und national bereits erreichte, hohe
Standards noch weiter verschärfen und reglementieren zu wollen, anstatt sich für
EU-einheitliche Bedingungen einzusetzen. Damit bringe sie die deutsche
Agrarwirtschaft weiter ins Hintertreffen.

Als Beispiel führte Niemann das nationale Verfütterungsverbot für tierische
Fette an. Während in Deutschland tierische Fette grundsätzlich nicht an
Nutztiere verfüttert werden dürften, sei dies in allen anderen EU-Staaten
uneingeschränkt möglich. 'Entweder sind tierische Fette risikobehaftet, dann
gehören sie EU-weit verboten, oder sie sind es nicht, dann muss der Einsatz in
der Fütterung auch in Deutschland erlaubt sein', sagte Niemann. Letztlich werde
auch der heimische Verbraucher getäuscht, wenn die in den Nachbarländern mit
tierischen Fetten produzierten Veredelungsprodukte wieder auf seinen Teller
kämen.

Verbrauchertäuschung sei es auch, wenn die Politik vorgäbe, alles für den
Verbraucherschutz zu tun, zur selben Zeit jedoch die Rahmenbedingungen für die
Futtermittel- und Veredelungswirtschaft so gestalten würde, dass die Produktion
ins Ausland abwandere oder die Abnehmerseite vermehrt auf Billigimporte
zurückgreife. Die nationale Legehennenverordnung sei ein klassisches Beispiel
hierfür. Der Verbraucher stehe dann vor Produkten, die unter Bedingungen
hergestellt worden seien, die er völlig ablehne. 'Verbraucherschutz ist nicht
teilbar', so Niemann. Daher müsse man ein europaweit einheitliches Niveau
schaffen.

Links zum Thema Tierernährung.

 


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