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@grar.de Aktuell - 18.09.2003

Hilse fordert Mehrgefahrenversicherung für Landwirte

Finanzielle Absicherung gegen zunehmende Wetterkapriolen und Naturkatastrophen - Staat muss Anschub finanzieren


Hannover (agrar.de) - Die Einführung einer Mehrgefahrenversicherung für die
Landwirtschaft, mit der Ertragsrisiken durch Wetterkapriolen und
Naturkatastrophen abgesichert werden sollen, hat Präsident des niedersächsischen
Landvolks, Werner Hilse, gefordert.

Eine solche Versicherung gibt es in den USA bereits seit vielen Jahren, ebenso
in Spanien und in Italien. Nach der Flut in 2002 und der großen Dürre in diesem
Jahr sowie dem vermutlich zu erwartenden Klimawandel sei die Zeit reif zum
Handeln. 'Die Mehrgefahrenversicherung hat den Charme, dass die Landwirte nach
Naturkatastrophen nicht mehr als Almosenempfänger dastehen', meinte Hilse in
einem Gespräch mit der 'Hannoverschen Allgemeinen Zeitung'. Pläne für eine
solche Versicherung liegen bei den Versicherern bereits in der Schublade.
Allerdings will die Versicherungsbranche nur dann einsteigen, wenn ein
ausreichendes Prämienvolumen etwa in der Größenordnung von 300 Millionen Euro
als Basis für mögliche Risiken vorhanden ist.

'Darum muss uns der Staat bei der Anschubfinanzierung helfen', sagte Hilse.
Starkkapital könnten die rund 100 Millionen Euro Dürrehilfen sein. Weitere 200
Millionen Euro würden von den Landwirten aufgebracht, wenn je Hektar Ackerfläche
eine Prämie von 20 Euro gezahlt wird. Damit wäre die Grundfinanzierung
gesichert, und schadensfreie Jahre würden den Topf auffüllen.

Die Mehrgefahrenversicherung bringt nach Auffassung des Landvolkpräsidenten
deutlich mehr Planungssicherheit für die Landwirte, und der Staat könnte
zugleich Hilfen für mögliche Wetterkatastrophen sparen. Voraussetzung für ein
Funktionieren sei allerdings neben einer Selbstbeteiligung von 30 Prozent eine
Beitragspflicht der Landwirte. Ein Getreidebaubetrieb mit 100 Hektar Anbaufläche
müsste nach der Modellrechnung im Schnitt 2.000 Euro pro Jahr für die
Versicherungspolice aufbringen. Noch besser wäre - so Hilse - eine
Rund-um-Versicherung, die alle Risiken von der Dürre, Hochwasser oder Hagel bis
zum Seuchenschaden in der Tierhaltung alles abdeckt. 'Dies muss mittelfristig
unser Ziel sein', meinte der Landvolkpräsident.

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