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@grar.de Aktuell - 18.09.2003

EU-Bauern ernteten weniger Getreide

Dürre und Hitze ließen Erträge schrumpfen - Deutschland bleibt zweitgrößter Erzeuger


Hannover (agrar.de) - Lange Trockenheit und extreme Hitze haben dafür gesorgt,
dass die EU-Landwirte in dieser Saison erheblich weniger Getreide von ihren
Äckern ernten konnten als 2002. Die EU-Kommission veranschlagt die
diesjährige Getreideernte auf insgesamt 187,7 Millionen Tonnen (t). Das wären
24,2 Millionen t oder 11,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor, berichtet der
niedersächsische Landvolk-Pressedienst.

Größter Getreideerzeuger der Gemeinschaft bleibt Frankreich mit schätzungsweise
56,11 Millionen t Getreide vor Deutschland mit einem vorläufigen Ernteergebnis
von 39,53 Millionen t. Damit konnten die deutschen Landwirte ihren Platz
behaupten, obwohl die Getreideernte um knapp acht Prozent unter dem schon
unbefriedigenden Ernteergebnis von 2002 blieb. Die britischen Farmer konnten
21,11 Millionen t Getreide ernten, ihre Kollegen in Spanien 20,89 Millionen t
und die in Italien 16,10 Millionen t. Die Getreideernte für Dänemark wird auf
9,01 Millionen t und die in Schweden auf 5,50 Millionen t geschätzt. In
Österreich und Finnland dürften die Landwirte jeweils 3,88 Millionen t Getreide
geerntet haben, die Ernte in Griechenland wird auf 3,86 Millionen t geschätzt.

Das schlechte Gesamtergebnis spiegelt vor allem die hohen Ernteausfälle durch
die schlechte Witterung in Frankreich, Deutschland und Italien wider. Besonders
hart hat es die französischen Bauern getroffen, die die Rekordmenge in 2002 von
fast 70 Millionen t Getreide um 19,8 Prozent verfehlten. Auch die Landwirte in
Deutschland, Großbritannien und Italien droschen weniger Korn, die Erntemengen
blieben um rund 8,0 bis 14,7 Prozent hinter den Vorjahresergebnissen zurück.
Dagegen ernteten die spanischen Landwirte ein Prozent mehr Getreide von ihren
Äckern als im Vorjahr, als die Ernte allerdings sehr klein ausfiel. Eine
ähnliche Steigerungsrate weist die Schätzung für Dänemark aus, während unter den
kleineren Ländern vor allem Österreich dürrebedingte Ausfälle meldet.

Die Produktion von Weichweizen, der wichtigsten Getreideart in der EU,
veranschlagt die Kommission auf 83,7 Millionen t. In 2002 brachten die Landwirte
dagegen noch 93 Millionen t Weichweizen ein. Mit einem noch stärkeren Rückgang
rechnen die Experten bei Mais, dessen diesjähriges Aufkommen auf 32,5 Millionen
t geschätzt wird gegenüber 40 Millionen t im Vorjahr. Weniger unter der
Trockenheit gelitten hat offensichtlich die Gerste, deren Produktion auf 46,4
Millionen t geschätzt wird (Vorjahr 48 Millionen t). Dagegen weist die Statistik
für Roggen mit 3,3 Millionen t ein um 30 Prozent schlechteres Ergebnis aus als
in 2002. Die diesjährige Haferproduktion wird auf 7,0 Millionen t und die
Triticaleerzeugung auf 4,7 Millionen t geschätzt.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft.

 


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