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@grar.de Aktuell - 17.09.2003

Saarland: Immer mehr Landwirte setzen auf ökologische Landwirtschaft

4.600 Hektar werden nach EU-Öko-Verordnung bewirtschaftet


Saarbrücken (agrar.de) - Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe ist im
Saarland gegenüber dem letzten Jahr deutlich angewachsen. die 55 amtlich
registrierten Öko-Betriebe bewirtschaften aktuell 4.600 Hektar
landwirtschaftliche Nutzfläche. Überwacht werden diese Betriebe von unabhängigen
EU-Kontrollstellen.

Dies sind rund 1.200 Hektar mehr als noch vor einem Jahr. Der Anteil der
ökologisch bewirtschafteten Flächen an der gesamten Agrarfläche beträgt jetzt
6,1 Prozent gegenüber 4,5 Prozent Ende 2002. Diese Zahlen gab Umweltminister
Stefan Mörsdorf heute im Globus-Markt Saarbrücken-Güdingen im Rahmen eines
Pressegespräches bekannt. 'Sowohl auf der Erzeugerseite wie auch seitens des
Handels tut sich im Saarland momentan einiges,' stellte der Minister fest.
Mörsdorf begrüßt in diesem Zusammenhang, dass neben anderen Sortimentern und
Supermärkten auch die Globus-Warenhäuser verstärkt für Produkte aus biologischer
Landwirtschaft werben wollen. 'Um dem Ökolandbau in der Region spürbare Impulse
zu geben, benötigt die Landwirtschaft starke Marktpartner sowohl seitens der
Ernährungswirtschaft wie auch des Handels. Die Globus-Märkte sind ein solcher
starker Partner. Jetzt ist der Verbraucher gefragt und gefordert, dieses Angebot
auch anzunehmen'.

Nach Mitteilung des Ministers liegt der Anteil der landwirtschaftlichen
Nutzfläche, der ökologisch vorbildlich bewirtschaftet wird, sogar noch deutlich
über den 'amtlich registrierten' Flächen von insgesamt 6,1 Prozent. So erhalten
insgesamt sogar 101 Betriebe mit einer Fläche von 6.640 Hektar (8,8 Prozent)
eine Förderung aus dem Saarländischen Agrarumwelt-Programm (SAUM) für die
Einführung bzw. Beibehaltung des ökologischen Landbaus. Diese Betriebe
wirtschaften allesamt nach der EU-Ökoverordnung, doch nur die vorgenannten 55
Betriebe haben die Möglichkeit ihre Erzeugnisse als Ökoprodukte zu vermarkten.
Die übrigen Betriebe haben bislang noch keine entsprechenden Handelspartner. Die
Kontrolle dieser Betriebe obliegt der Landwirtschaftskammer für das Saarland.

'Wir haben im Saarland insgesamt eine sehr naturverträgliche Landwirtschaft, die
auf ausreichend großen Flächen wirtschaftet und im Vergleich mit anderen
Bundesländern mit relativ wenig Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln
auskommt', unterstrich Mörsdorf. 'Ich bin daher sicher, dass noch mehr Betriebe
rasch umstellen könnten und dies auch tun würden, wenn die Nachfrage nach
Ökoprodukten entsprechend wächst.' Die deutliche Ausweitung des ökologischen
Landbaus im Saarland sieht der Minister auch als Ergebnis und Erfolg des
Beratungsprogramms, das das Umweltministerium im letzten Jahr gestartet hat.
Dieses Programm wendet sich an all die landwirtschaftlichen Betriebe, die
Interesse an der Umstellung auf Ökolandbau haben. Der Beratungsvertrag wurde
zwischen dem Ministerium für Umwelt und der Arbeitsgruppe Ökologischer Landbau
Rheinland-Pfalz/Saarland abgeschlossen. Seither haben 20 Betriebe das
Beratungsangebot in Anspruch genommen. Allein in diesem Jahr haben zwölf
Landwirte einen Antrag auf Förderung der Umstellung auf Ökolandbau gestellt.

Hintergrundinformationen:

Der ökologische Landbau hat in der jüngsten Zeit im Saarland deutliche Impulse
erhalten, sowohl erzeuger- wie auch verarbeitungsseitig. So hat kürzlich ein auf
Öko-Getreide spezialisierter Mühlenbetrieb in St. Wendel (Dörrwiesmühle) mit
Förderung des Umweltministeriums seine Produktion deutlich ausgeweitet und
entsprechende Abnahmeverträge mit Bio-Landwirten geschlossen. Ein großer,
bislang konventionell wirtschaftender Betrieb in St. Wendel (Wendelinushof), der
über Jahrzehnte junge Landwirte ausgebildet und geprägt hat, plant die
Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise und will eine umfangreiche
Weiterverarbeitung aufbauen. Vor kurzer Zeit hat sich der erste Winzer im
Saarland entschlossen, auf ökologischen Weinbau umzustellen.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Bundesland Saarland.

 


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