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@grar.de Aktuell - 16.09.2003
Krankenversicherung: Bauckhage lehnt 'Rosskur' ab
Mainz (agrar.de) - Der Bundeszuschuss zur Landwirtschaftlichen
Krankenversicherung (LKV) soll nach den Plänen der Bundesregierung massiv
gekürzt werden. Das würde dazu führen, dass die Beitragszahler der LKV in
Deutschland im kommenden Jahr 218 Millionen Euro mehr aufbringen müssten. Für
die Krankenkassenbeiträge der Aktiven würde sich für 2004 eine Steigerung von
durchschnittlich 30 Prozent ergeben. Wegen der regional unterschiedlichen
Altenteilerquoten in der LKV würden die Beitragssteigerungen in Rheinland-Pfalz
sogar um durchschnittlich über 50 Prozent steigen. Auch bei der
Pflegeversicherung drohen entsprechende Beitragssteigerungen. Der
rheinland-pfälzische Landwirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage hat diese
Pläne als 'Rosskur für die Bauern und Winzer' nachdrücklich abgelehnt.
'Die vorgesehene Beteiligung der Haupterwerbslandwirte an den
Leistungsaufwendungen für die Altenteiler kann sich für viele Landwirte
Existenz gefährdend auswirken', befürchtet der Minister. Mit der vorgesehenen
Beteiligung der Haupterwerbslandwirte an den Leistungsaufwendungen für die
Altenteiler drohe das Ende der LKV, weil in der Landwirtschaft Lasten des
Strukturwandels auf die immer kleiner werdende Zahl verbleibender Landwirte
verteilt würden. Zudem rechnet der Minister damit, dass Landwirte mit höherem
Unternehmenswert künftig verstärkt eine Befreiung von der Versicherungspflicht
beantragen werden.
Bauckhages Fazit: 'Die LKV ist nicht zur Sanierung des Bundeshaushalts geeignet.
Hier müssen differenziertere Lösungen gesucht und gefunden werden.' Dabei müsse
auch über die Einführung eines Krankenkassenwahlrechts für landwirtschaftliche
Unternehmer, über die Zuordnung der Altenteiler zu den gesetzlichen
Krankenkassen, über die Einbeziehung der Altenteiler zur Finanzierung des
Einsparvolumens und über einen Finanzausgleich zwischen den landwirtschaftlichen
Krankenkassen diskutiert werden.
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