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@grar.de Aktuell - 12.09.2003

Tierschutzverbände starten bundesweite Kampagne gegen 'gesetzliche Tierqual'


Bonn (agrar.de) - 40 Millionen Schweine leben in Deutschland überwiegend unter
tierquälerischen Bedingungen. Damit sich dies ändert, macht das 'Bündnis
Tierschutz' mit einer bundesweiten Kampagne gegen die grausamen
Haltungsbedingungen von Schweinen mobil. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung in
München stellten die Bündnispartner - unter ihnen der Tierschutzbund -
das Aufsehen erregende Plakat vor, das in den nächsten Monaten in ganz
Deutschland zu sehen ist. Unsere Forderungen konnten die Münchner am Morgen in
der Zeitung lesen: In einer provozierenden Anzeige wurden der bayerische
Ministerpräsident Edmund Stoiber und der für Tierschutz zuständige
Staatsminister Eberhard Sinner aufgefordert, sich in Bayern und im Bundesrat für
eine verbesserte Schweinehaltung einzusetzen.

'Aus rein wirtschaftlichen Interessen werden in Deutschland, der europäischen
Hochburg der Schweinefleischproduktion, jegliche Grundbedürfnisse der Tiere
missachtet: Ohne Platz und Licht, mit amputierten Schwänzen und abgeschliffenen
Zähnen vegetieren die Tiere annähernd zur Bewegungslosigkeit verdammt, dahin',
kritisieren die Bündnispartner die Missstände. Auch der Entwurf für eine neue
Haltungsverordnung, über die der Bundesrat im Herbst entscheidet, wird hieran
nichts ändern. Sie sieht lediglich geringfügige Verbesserungen gegenüber den
EU-Bestimmungen vor. Einigen Bundesländern gehen diese Vorschläge für die
Schweinehaltung sogar noch zu weit. Sie wollen aus Sorge um den finanziellen
Profit selbst die kleinste Verbesserung zugunsten der Tiere verhindern.

'Seit der Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz im letzten Jahr haben die
politischen Entscheidungsträger die Pflicht, den Tierschutzaspekt angemessen zu
berücksichtigen', nehmen die Bündnispartner die Politiker in die Pflicht. 'Sie
können nicht länger eine Blockadepolitik auf Kosten der Tiere betreiben, allein
wegen des Profits. Das wollen auch die Wähler nicht. Für die meisten Menschen
sind Schweine Glücksbringer und kaum jemand weiß, unter welchen quälerischen
Bedingungen die Tiere ihr kurzes Dasein fristen, bevor sie getötet werden. Mit
unserer Kampagne wollen wir die Bevölkerung hierüber aufklären. Wir sind sicher:
Der Protest, den diese Kampagne auslösen wird, zwingt die Politiker zum
Umdenken.' Nach dem Kampagnenauftakt in München führt das Bündnis Tierschutz
weitere Veranstaltung im ganzen Bundesgebiet durch.

Links zum Thema Tierschutz.

 


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