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@grar.de Aktuell - 12.09.2003

DBV plädiert für europäische Positivliste

Chance europaweiter Transparenz und Sicherheit bei Futtermitteln nicht vergeben


Berlin (agrar.de) - Seit der Gründung des Qualitäts- und Sicherheitssystems
(QS) im Oktober 2001, das als Antwort auf die Herausforderungen des
Marktes von allen Wirtschaftsbeteiligten der Lebensmittelkette freiwillig
etabliert wurde, besteht für die Futtermittelproduktion im QS-System das
Kriterium der ausschließlichen Verwendung von Rohstoffen bzw.
Einzelfuttermitteln gemäß Positivliste.

Dies betonte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV),
Dr. Helmut Born, in einem Vortrag anlässlich des Workshop 'Positivliste' des
Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
(BMVEL) am 4. und 5. September 2003 in Braunschweig. Die Positivliste
werde von den deutschen Futtermittelherstellern und Landwirten gut angenommen
und umgesetzt. Dass die Anwendung einer Positivliste auch im großen Rahmen
funktionieren könne, beweise die Zahl der Teilnehmer im QS-System, so Born.

Bereits über 90 Prozent der in Deutschland verkauften Mischfuttermittel stammten
von QS-zertifizierten Herstellerunternehmen und etwa die Hälfte der deutschen
Mastschweine würden nach QS-Anforderungen gehalten.

Als Zeichen des Erfolges der Positivliste bewertete der DBV-Generalsekretär
auch, dass weniger als ein Prozent der Beanstandungen, die im Rahmen der
neutralen Kontrollen gemacht würden, die Anwendung der Positivliste beträfen.
Erheblicher Verbesserungsbedarf besteht nach Ansicht des DBV jedoch bei der
gezielten Information der Verbraucher. Ziel sei gleichermaßen die Akzeptanz beim
Konsument und Produzent und die Positivliste als wesentliche Grundlage für die
Futter- und Lebensmittelsicherheit im QS-System zu implementieren.

Völlig unbegreiflich ist nach Angaben von Born die bisherige ablehnende Haltung
der Europäischen Kommission in ihrem Bericht zur Praktikabilität einer
Positivliste auf EU-Ebene. Auch wenn eine Positivliste keine 100-prozentige
Sicherheit von Futtermitteln garantieren könne, sollten doch eine Reihe
positiver Effekte genutzt werden, die deutlich mehr Sicherheit für Verbraucher
und Nutztiere im gesamten Futtermittelbereich sicherstellten, gab der
DBV-Generalsekretär zu bedenken. Der Berufsstand fordere daher erneut die
EU-Kommission auf, eine europäische Positivliste zu schaffen. Ansonsten,
kritisierte Born, vergebe die Kommission die Chance, europaweit die Transparenz
und Sicherheit von Futtermitteln zu verbessern und zu erhöhen.

Links zum Thema Qualität und Sicherheit,
Links zum Thema Verbände.

 


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