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@grar.de Aktuell - 11.09.2003
Grüne Gentechnik: Hessen fordert klare Haltung der Bundesregierung
Wiesbaden (agrar.de) - Anlässlich der Eröffnung einer Konferenz zum Thema
'Pflanzenbiotechnologie' in der Forschungsanstalt Geisenheim hat der Hessische
Landwirtschaftsminister Wilhelm Dietzel heute in Wiesbaden eine klare Haltung
der Bundesregierung zum Thema 'Grüne Gentechnik' verlangt. 'Es ist nicht länger
zu akzeptieren, dass Bundeswirtschaftsminister Clement und
Bundesforschungsministerin Bulmahn auf der einen Seite von Zukunftspotenzialen
und Chancen der Gentechnik in Landwirtschaft und Ernährung sprechen, während
Bundeslandwirtschaftsministerin Künast gleichzeitig eher Blockadepolitik
betreibt', erklärte Dietzel. Hier müsse die Bundesregierung Farbe bekennen.
Für die Hessische Landesregierung, so Dietzel, gelte ohne Wenn und Aber: Nur
eine eindeutige Kennzeichnungsregelung sowie klare, praktikable Regelungen der
Koexistenz von Pflanzenzucht mit und ohne Gentechnik garantiere eine echte
Wahlfreiheit der Verbraucher. 'Wir wollen aber auch ein Klima in unserem Land,
in dem Forschung und Fortschritt gut gedeihen können und in dem nicht jede
Zukunftstechnik durch jahrzehntelange Grundsatzdiskussionen kaputt geredet
wird', sagte der Landwirtschaftsminister.
Dietzel wies darauf hin, dass die Potenziale der Grünen Gentechnik auch im
Ergebnis die Chancen für die Bekämpfung des Welthungers verbesserten. 'Es gibt
viele Länder, in denen sich den Menschen nicht die Frage stellt wie, sondern ob
sie sich ernähren können', so Dietzel. Angesichts dessen sei zu fragen, ob es
ethisch verantwortbar sei, diesen Ländern ertragreichere Ernten vorzuenthalten,
die durch Einsatz gentechnischer Möglichkeiten erreichbar seien.
Der Minister hob auch hervor, dass durch gentechnische Verfahren eine
Verminderung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und so Vorteile für den
Umweltschutz erreichbar seien. 'Darüber hinaus können gentechnische Verfahren
auch die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe optimieren, wodurch die Reserven
fossiler Brennstoffe geschont und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz
geleistet werden kann', erklärte Dietzel abschließend.
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