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@grar.de Aktuell - 10.09.2003

Sachsen-Anhalt hilft existenzgefährdeten Landwirten


Magdeburg (agrar.de) - Sachsen-Anhalt will den infolge der Dürre in ihrer
Existenz gefährdeten Landwirten unter die Arme greifen. Das Kabinett beschloss
am Dienstag auf Vorschlag von Agrarministerin Petra Wernicke, dass sich das Land
am Bund-Länder-Hilfsprogramm beteiligt.

Wernicke erklärte im Anschluss: 'Wir stehen an der Seite der Bauern. Trotz
extrem angespannter Haushaltslage werden wir alles daran setzen, dass kein durch
die Dürre in Existenznöte geratener Landwirt sein Unternehmen aufgeben muss.'

Wernicke betonte zugleich: 'Wir werden nicht alle Ausfälle kompensieren können.
Das wäre für das Land finanziell nicht machbar.' Zudem nannte es die Ministerin
'gerecht', sich auf jene Betriebe zu konzentrieren, die durch die Dürre in ihrer
Existenz bedroht sind. Auch verwies sie auf bereits erfolgte Aktivitäten zur
Linderung der wirtschaftlichen Schäden. So sei es insbesondere auch dem Druck
aus Sachsen-Anhalt zuzuschreiben, dass sich der Bund bei der EU für eine
vorzeitige Auszahlung von EU-Fördergeldern eingesetzt habe und letztlich auch
erfolgreich gewesen sei. Zudem seien anstehende Zahlungen gestundet worden.

Das Bund-Länder-Hilfsprogramm sieht vor, dass Betriebe, die auf Grund der Dürre
je nach Standort 20 bis 30 Prozent weniger Betriebserträge als im Durchschnitt
der vergangenen drei Jahre haben, mit Unterstützung rechnen können. Eine
entsprechende Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern muss noch
geschlossen werden. Auch muss die Europäische Kommission noch 'grünes Licht' für
dieses Vorgehen geben.

Laut aktueller Schadenserhebungen wird davon ausgegangen, dass landesweit rund
360 Landwirte durch die Dürre existenzbedrohliche Einnahmeausfälle erlitten
haben. Ein Mittelbedarf für die Existenzhilfen von rund 9,8 Millionen Euro wird
angenommen. Davon trägt der Bund die Hälfte, so dass auf das Land Sachsen-Anhalt
Kosten von rund 4,9 Millionen Euro zukommen.

Hintergrund:

Die Ergebnisse der diesjährigen Ernte fallen im Land sehr unterschiedlich aus.
In der Altmark und im Osten des Landes ist die Ernte sehr niedrig ausgefallen,
in der Mitte und im Süden dagegen besser als erwartet. Allerdings zeichnet sich
ab, dass besonders Futterbaubetriebe wegen des fehlenden Pflanzenwachstums auf
Grünland und Ausfall des Silomais von der Dürre geschädigt worden sind.

Das Statistische Landesamt hatte jüngst gemeldet, das Ergebnis der diesjährigen
Getreideernte liege mit 3,2 Millionen Tonnen rund neun Prozent unter dem
Vorjahreswert. Neben der Dürre führten die Statistiker auch eine um rund fünf
Prozent verringerte Anbaufläche an. Besonders hohe Ertragseinbußen gibt es
demnach vor allem beim Futtergetreide.

Links zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

 


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