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@grar.de Aktuell - 08.09.2003

Österreich: Wegen Dürre fast 15 Prozent weniger Getreide erwartet


Wien (agrar.de) - Aktuelle Schätzungen der Erntereferenten der Statistik
Austria
lassen eine Getreideproduktion von nur rund 2,4 Millionen Tonnen
(ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) erwarten; die prognostizierte Erntemenge
liegt somit um 14 Prozent unter der im Vorjahr erreichten Menge und hinkt dem
langjährigen Durchschnitt sogar um 18 Prozent nach. Die Sommergetreidearten
kamen mit der anhaltenden Trockenheit etwas besser zurecht als die
Winterkulturen.

Besonders schwache Erträge, bedingt durch die wochenlange Dürre, machen bei der
Hauptkulturart Weichweizen bei einer voraussichtlichen Erntemenge von 1,1 Mio.
Tonnen Ausfälle von über 20 Prozent wahrscheinlich. Unterdurchschnittliche
Erträge sind auch bei Hartweizen zu beobachten, wo aber durch die starke
Flächenausweitung die Vorjahresernte um voraussichtlich 23 Prozent übertroffen
wird (siehe unten).

Bei Roggen hingegen wurde die Anbaufläche um rund 15 Prozent reduziert, was in
Zusammenhang mit der schlechten Ertragslage ein Erntedefizit von 23 Prozent zur
Folge haben könnte. Insgesamt wird die Brotgetreideernte derzeit um 19 Prozent
unter dem langjährigen Durchschnitt eingeschätzt.

Etwas besser stellen sich die Ernteaussichten bei den Futtergetreidearten
(Hafer, Triticale, Gerste und Sommermenggetreide) dar, wo zwar gegenüber dem
langjährigen Durchschnitt ebenfalls ein Defizit von 18 Prozent verzeichnet, der
Vorjahreswert aber voraussichtlich nur um rund 3 Prozent unterschritten wird.
Das niedrige Ertragsniveau konnte hier durch Flächenausweitung (+6 Prozent)
etwas kompensiert werden.

Während bei Wintergerste Ertragsausfälle um 11 Prozent zusammen mit leichter
Flächenreduktion zu einer um 15 Prozent geringeren Ernte führen dürften, beläuft
sich das Ertragsminus bei Sommergerste lediglich auf rund 6 Prozent, was
zusammen mit der Flächenausweitung auf eine Erntemenge von 515.500 Tonnen (+5
Prozent) schließen lässt. Der österreichische Braugerstebedarf scheint damit -
auch in qualitativer Hinsicht - durch die Inlandsernte gesichert.

Bei Körnererbsen wird gegenüber dem Vorjahr zwar nur mit geringfügigen
Unterschieden (-1 Prozent) gerechnet, die Ernte wird jedoch an die 20 Prozent
unter dem langjährigen Mittel liegen.

Deutlich geringer als im Vorjahr wird auch die Ernte von Ackerbohnen (-14
Prozent), Sojabohnen (-16 Prozent) und Spätkartoffeln (-31 Prozent) sowie von
Silo- und Grünmais (-19 Prozent) ausfallen.

Schätzung der Getreideproduktion 2003 - Stand August

Ertrag in Tonnen, Differenz zu 2002, Ertrag in 100 kg/ha, Differenz zu 2002

Sommerweichweizen: 23.852; 49%; 36,0; -17%
Winterweichweizen: 1.034.933; -24%; 41,7; -17%
Hartweizen: 60.936; 23%; 36,5; -7%
Roggen: 131.176; -23%; 32,9; -9%
Wintermenggetreide: 8.186; 20%; 37,6; -7%
Brotgetreide insgesamt: 1.259.084; -22%;

Hafer: 115.599; -1%; 33,7; -8%
Triticale: 165.646; -4%; 40,8; -11%
Wintergerste: 314.663; -15%; 42,9; -11%
Sommergerste: 515.509; 5%; 37,2; -6%
Sommermenggetreide: 25.930; -2%; 35,3; -9%
Futtergetreide insgesamt: 1.137.348; -3%;
Getreide insgesamt: 2.396.432; -14%

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Land Österreich.

 


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