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@grar.de Aktuell - 06.09.2003

Höhn: Bau von Biogasanlagen erhält durch Novelle des EEG neue Anreize


Vreden (agrar.de) - Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Bärbel
Höhn (Grüne) hat anlässlich der Einweihung einer Biogasanlage in Vreden (Kreis
Borken) den von Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgelegten Entwurf für eine
Novelle des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) begrüßt. Speziell die Vorschläge
zur Förderung der Biomasse unterstützt Höhn ausdrücklich.

Der Entwurf sieht vor, die Mindest-Einspeisevergütung für Strom von bisher 10
Cent/kWh auf 12,5 Cent/kWh für kleine Anlagen bis 75 kW und für Anlagen bis 200
kW auf 11,5 Cent/kWh anzuheben. Zusätzlich sollen Betreiber einen Bonus in Höhe
von 2,5 Cent/kWh erhalten, wenn sie außer Gülle und Mist ausschließlich
Pflanzen- und Pflanzenbestandteile, also zum Beispiel Energiepflanzen wie
Silomais, Futterrüben oder Gras einsetzen. Einen weiteren Bonus in Höhe von 1
Cent/kWh können Anlagen erhalten, die besonders innovative Technologien zur
Stromerzeugung - wie etwa Mikro-Gasturbinen oder die Brennstoffzelle - nutzen.

Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn: 'Ich begrüße diese Vorschläge sehr. Da
die bisherige Einspeisevergütung nicht ausreicht, um kleinere Anlagen ohne eine
zusätzliche Förderung beim Bau wirtschaftlich zu betreiben, ist der höhere
Vergütungssatz absolut gerechtfertigt. Auch die besondere Honorierung des
ausschließlichen Einsatzes landwirtschaftlicher Rohstoffe halte ich für
wegweisend. Denn das riesengroße Potential der Energieerzeugung aus Biomasse
kann nur dann optimal genutzt werden, wenn es gelingt, einen gezielten Anbau von
Energiepflanzen wirtschaftlich attraktiv zu machen. Für diese Entwicklung setzt
die angestrebte Zusatzvergütung ein richtiges Signal - deshalb unterstütze ich
diesen Vorschlag nachdrücklich. So können sich Landwirte ein zweites Standbein
als Energiewirt aufbauen.'

Bislang ist in Nordrhein-Westfalen der Beitrag der Bioenergie zur
Stromproduktion zwar noch vergleichsweise klein, aber er nimmt stetig zu. Die
Zahl der Biogasanlagen insgesamt ist in Nordrhein-Westfalen von zwanzig im Jahr
1998 auf rund hundert im Jahr 2003 gestiegen. Die installierte Leistung aller
Bioenergieanlagen in NRW liegt derzeit bei rund 43 MW (Stand 31. 12. 2002),
davon entfallen rund 14 MW auf Biogas. Experten schätzen den möglichen Beitrag
der Biomasse zum Primärenergieverbrauch Deutschlands auf etwa zehn Prozent.

Nordrhein-Westfalen gilt als das Energieland Nummer eins, hier werden fast 30
Prozent der in Deutschland benötigten Energie erzeugt und verbraucht. Mit seiner
in einigen Teilen des Landes stark ausgeprägten ländlichen Struktur eignet sich
NRW hervorragend für einen Ausbau der Energieerzeugung aus Biomasse - also zum
Beispiel aus Stroh, Holz, Mist und Gülle. Der Vorteil von Biomasse gegenüber
anderen erneuerbaren Energien liegt auf der Hand: Da Biomasse jederzeit
verfügbar ist - unabhängig davon, ob die Sonne scheint oder der Wind weht -,
kann sie bei der Stromproduktion für die Grundlast eingesetzt werden. In der
Novelle des EEG sieht Höhn daher einen wichtigen Impuls für NRW, auch im
Hinblick auf das von der Bundesregierung angestrebte Ziel, die Stromversorgung
bis zum Jahr 2010 zu 12,5 Prozent aus erneuerbaren Energien sicherzustellen.

Die Gemeinde Vreden hat dieses Ziel schon weit überschritten und präsentiert
sich mit ihren inzwischen sechs Biogasanlagen als Vorreiter in NRW. Rein
rechnerisch kann mit diesen Anlagen bereits ein Drittel des Vredener
Strombedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.

Links zum Thema Energie.

 


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