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@grar.de Aktuell - 04.09.2003

Biodiesel im Emissionsvorteil

Vergleich von Biodiesel mit fossilen Dieselkraftstoffen fällt für die meisten Emissionen zugunsten des nachwachsenden Rohstoffs aus


Braunschweig (agrar.de) - Im Rahmen eines Forschungsprojekts der
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Braunschweig in
Kooperation mit dem Steinbeis-Transferzentrum Biokraftstoffe und
Umweltmesstechnik Coburg und der Georg-August-Universität Göttingen wurden
Emissionen von vier verschiedenen Dieselkraftstoffen in dieselmotorischer
Verbrennung untersucht. Neben herkömmlichem Dieselkraftstoff (DK) kamen ein
schwefelarmer Dieselkraftstoff mit abgesenkter Siedelinie (DK05), Biodiesel
(RME) sowie schwedischer Dieselkraftstoff (MK1) in einem modernen
direkteinspritzenden Motor des Typs Mercedes Benz OM 904 LA an den
Betriebspunkten des 13-Stufen-Tests (ECE-R49) zum Einsatz.

Ziel der Untersuchungen war es, Aussagen zum Emissionsverhalten der Kraftstoffe
zu gewinnen. Darüber hinaus sollten Angaben aus der schwedischen
Chalmers-Universität Göteborg überprüft werden, nach denen Biodiesel gegenüber
schwedischem Dieselkraftstoff MK1 zu erheblichen Emissionsnachteilen
insbesondere bei Benzol und Ozonvorläufersubstanzen führen soll.

Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse der Versuchsreihe, dass die
Kraftstoffqualität einen erheblichen Einfluss auf die Emissionen und die
mutagenen Wirkungen hat. Daher ist die systematische Kraftstoffforschung ein
geeignetes Instrument, um die motorische Verbrennung zu optimieren.

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchungen ist die erstmalige experimentelle
Widerlegung der oben angeführten Behauptung aus der Chalmers-Universität. In den
Untersuchungen konnte bei RME im Vergleich zu schwedischem Dieselkraftstoff MK1
eine sehr deutliche Absenkung von Alkenen, Aldehyden und Benzol festgestellt
werden. Dieser Trend wurde auch im Vergleich zu DK und (mit Ausnahme der
Aldehyde) zu DK05 bestätigt.

Meist führte RME gegenüber DK zu deutlichen Vorteilen hinsichtlich der
Emissionen und dem mutagenen Potenzial, denen aber leichte Anstiege der
NOx-Emissionen und ein erhöhter Ausstoß von ultrafeinen Partikeln gegenüber
stehen. Bei den ultrafeinen Partikeln könnte es sich jedoch teilweise um
unverbrannten Kraftstoff ohne Kohlenstoffkern handeln. Diese Fragestellung soll
in sich anschließenden Untersuchungen geklärt werden.

Der Abschlussbericht zu dem Forschungsvorhaben ist als Sonderheft 252 der
Landbauforschung Völkenrode bei der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft,
Informations- und Datenzentrum, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, erhältlich.

Links zum Thema Energie,
Links zum Thema Forschung.

 


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