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@grar.de Aktuell - 04.09.2003

Bayern: Ökobetriebe nehmen weiter zu


München (agrar.de) - Öko-Spezialitäten aus dem Freistaat gibt es schon bald auch
aus dem bayerischen Qualitätsprogramm 'Öko-Qualität garantiert'.
Landwirtschaftsminister Josef Miller hat heute in München durch Lizenzverträge
die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), die
Landwirtschaftliche Qualitätssicherung Bayern (LQB) und das Landeskuratorium für
tierische Veredelung (LKV) ermächtigt, das Qualitätszeichen an interessierte
Erzeuger zu vergeben.

'Dem Ökolandbau steht damit ein Qualitätsprogramm zur Verfügung, das sich
entscheidend von den Mindestanforderungen des Bundes-Biosiegels abhebt', sagte
der Minister. So muss der gesamte Betrieb und nicht nur ein Teil davon
ökologisch wirtschaften. Zudem müssen die Zeichennutzer eine mindestens
viergliedrige Fruchtfolge einhalten, Einschränkungen beim Futter- und
Düngereinsatz in Kauf nehmen und deutlich niedrigere Tierbesatzobergrenzen
beachten. Dank des regionalen Herkunftsbezugs kann der Öko-Kunde laut Miller
jederzeit nachvollziehen, wo und wie seine Nahrungsmittel produziert werden.

Das bayerische Ökozeichen, für das der Freistaat rund eine Million Euro aus der
Verbraucherinitiative Bayern bereit stellt, ist nach Aussage des Ministers Teil
eines Gesamtpakets zur Förderung des ökologischen Landbaus: 'Wir haben ein in
sich schlüssiges Konzept entwickelt, das die Landwirte von der Erzeugung bis zur
Vermarktung unterstützt.' Im Jahr 2002 wurde der Ökolandbau mit rund 33
Millionen Euro gefördert. Rund 23 Millionen Euro davon wurden für die
Flächenbewirtschaftung nach den Kriterien des ökologischen Landbaus ausgegeben.
Miller: 'Mit 255 Euro pro Hektar und Jahr steht Bayern mit an der Spitze der
Bundesländer.'

Gleichzeitig hat der Freistaat die Beratung über Erzeugerringe und die
staatliche Beratung um jeweils acht Stellen verstärkt. Die Forschung wurde
konsequent ausgebaut. An der neuen Landesanstalt für Landwirtschaft gibt es ein
eigenes Institut für 'Agrarökologie, Ökologischen Landbau und Bodenschutz'. 56
Forschungsvorhaben zum Ökolandbau laufen derzeit bzw. werden in Kürze in Angriff
genommen. Einen Investitionsschub hat laut Miller das bayerische Förderprogramm
für artgerechte Tierhaltung ausgelöst: 101 Anträge stammen von Ökobetrieben; 57
davon mit einem Zuschussvolumen von 1,23 Millionen Euro wurden bereits
bewilligt. Und auch die Vermarktung ökologischer Produkte ist ein
Förderschwerpunkt: Rund 5,4 Millionen Euro aus Mitteln der Verbraucherinitiative
und aus dem Bund-Länder-Gemeinschaftsprogramm stehen für Messen und
Ausstellungen, Verkaufsförderaktionen, Markenprogramme, Marketingkonzepte,
Broschüren, Plakate und einzelbetriebliche Investitionen bereit. Ohne diesen
Mitteleinsatz wäre die dominierende Stellung Bayerns beim Ökolandbau nicht
möglich, so der Minister. Die Entscheidung, wie viel Öko-Produkte abgesetzt
werden, treffe aber letztlich der Verbraucher.

Wichtiger Baustein im umfangreichen Förderpaket des Freistaats sind laut Miller
auch die am Samstag, 6. September, startenden Öko-Erlebnistage mit landesweit
rund 400 Veranstaltungen. Bei Verkostungen, Hoffesten und Aktionen soll dabei
den Verbrauchern der Freistaat als Ökoland nähergebracht werden. 'Jeder kann die
Qualität und Vielfalt der bayerischen Öko-Produkte erleben und nebenbei alles
über die ökologische Erzeugung und Verarbeitung erfahren', so Miller. Die
Öko-Erlebnistage sind eine Gemeinschaftsinitiative des
Landwirtschaftsministeriums mit der Centralen Marketinggesellschaft der
Agrarwirtschaft (CMA) und der LVÖ mit ihren Verbänden Biokreis, Bioland, Demeter
und Naturland. Das Ministerium unterstützt die Aktionstage mit rund 250.000
Euro. Weitere 250.000 Euro kommen von der CMA.

Ende 2002 haben 4.232 Ökobetriebe in Bayern nach den Kriterien der
EG-Öko-Verordnung gewirtschaftet. Damit nimmt der Freistaat mit einem Anteil von
rund 27 Prozent an den bundesdeutschen Ökobetrieben hinter Baden-Württemberg den
zweiten Platz ein. Von den Ökobetrieben, die einem Verband angehören,
wirtschaften sogar 40 Prozent in Bayern. Im ersten Halbjahr 2003 ist die Zahl
der Ökobetriebe im Freistaat weiter gestiegen: um 6,6 Prozent auf 4.500. Im
gesamten Jahr 2002 betrug der Anstieg 9,3 Prozent. Gleichzeitig stagniert
derzeit nach Einschätzungen des Handels die Nachfrage nach Ökoprodukten.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Bundesland Bayern.

 


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