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@grar.de Aktuell - 03.09.2003

Niedersachsen: Milcherzeuger dokumentieren ihr Qualitätsmanagement

Erste Betriebe wurden jetzt auditiert - Gesamter Produktionsprozess unter der Lupe


Hannover (agrar.de) - Qualitätssicherung ist für Niedersachsens Milcherzeuger im
Prinzip ein 'alter Hut'. Erstmals allerdings dokumentieren sie jetzt die
Produktionsbedingungen und vervollständigen nach Angaben der Landesvereinigung
der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) damit das
Qualitätssicherungssystem der Milch- und Molkereiwirtschaft.

Unter dem Stichwort Qualitätsmanagement Milch (kurz QM Milch) werden zurzeit
alle 16.500 Höfe genau unter die Lupe genommen: auditiert, wie es im Fachjargon
heißt. Damit richtet sich das Augenmerk nicht nur auf die Qualität der
hergestellten Produkte, sondern auf den gesamten Herstellungsprozess von der
Futtererzeugung bis zum fertigen Produkt im Kühlregal.

Die jetzt angelaufenen Hof-Audits bestätigen den hohen Standard der
niedersächsischen Milcherzeugung. Es gibt kaum Beanstandungen, die in 47 Fragen
zusammen gefasste Checkliste der Auditoren wird zumeist im direkten Anlauf
geschafft. Im Einzelnen richtet sich das Augenmerk bei den Betriebsüberprüfungen
auf Futtermittel und Fütterung, wobei exakt nachgewiesen werden muss, dass diese
frei von Rückständen sind. Milchgewinnung und Lagerung der Milch wird eine große
Bedeutung beigemessen und mit einem umfangreichen Fragenkatalog gecheckt.

Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere überprüfen die Auditoren mit einem
Gang durch den Stall und über die Weide. Und schließlich werden Bestandsregister
und Kennzeichnung der Tiere eingesehen sowie die Anwendung von Arzneimitteln
überprüft. Ein Blick in den Nährstoffvergleich schließt die Umwelt mit ein.

Mit einer Erstaufnahme sollen jetzt alle Milcherzeugerbetriebe überprüft werden,
die Kosten dafür übernimmt die Landesvereinigung der Milchwirtschaft. Wer die
erforderliche Punktzahl auf Anhieb nicht schafft, kann die Mängel bis zu einem
kostenpflichtigen Nachaudit abstellen, gelingt dies auch im zweiten Anlauf
nicht, ist die zuständige Molkerei nicht mehr zur Abholung der Milch
verpflichtet. Im dreijährigen Rhythmus werden die Betriebe anschließend
nachkontrolliert, um den erreichten Standard abzusichern. Mit diesem System soll
das gute Image von Milch und Milchprodukten noch weiter abgesichert werden: Das
Vertrauen der Verbraucher lässt sich damit nicht nur rechtfertigen, sondern auch
handfest dokumentieren!

Links zum Thema Milchwirtschaft,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


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