Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 03.09.2003

Niedersachsen: Maisernte deutlich unter dem Durchschnitt

Erträge um 20 bis 30 Prozent niedriger - Auch geringere Nährstoffgehalte


Hannover (agrar.de) - Mit dem Ergebnis der Maisernte sind die meisten
niedersächsischen Bauern nach einer Umfrage des Landvolks Niedersachsen
in diesem Jahr nicht zufrieden. Wegen extremer Hitze und Trockenheit im Sommer
waren die Bestände vorzeitig abgereift, so dass die Ernte zur Silagebereitung
vier Wochen früher als sonst bereits weit gehend abgeschlossen ist. Lediglich
auf grundwassernahen Standorten sowie dort, wo beregnet wurde, laufen die
Häcklser noch, dort werden auch sehr gute Erträge erzielt. Zum überwiegenden
Teil war die Kolbenausbildung jedoch als Folge der Dürre schlecht, teilweise war
auch die Blattmasse der Bestände regelrecht vertrocknet. Hier mussten die Bauern
erhebliche Einbußen sowohl bei der Menge als auch bei der Qualität hinnehmen.
Oftmals klagten die Bauern auch über eine schlechtere Siliereignung, weil die
Blätter zu stark vertrocknet waren.

Fachleute der Landwirtschaftskammer Hannover schätzen den Minderertrag
gegenüber anderen Jahren im Durchschnitt auf 20 bis 30 Prozent, hinzu kommen
geringere Nährstoffgehalte bei der Silage durch den geringeren Kolbenanteil.
Gleichwohl konnte auf Maisfeldern in den nördlichen Landesteilen, wo das Wasser
nach ausgezeichneter Jugendentwicklung der Maisbestände nicht zu knapp geworden
war, eine überdurchschnittliche Ernte eingebracht werden. Auch für den
Körnermais, der jetzt zügig abreift, sind die Ertragsaussichten meist nicht
schlecht - die vertrockneten Bestände sind nämlich längst als Futter einsiliert
worden. Insgesamt aber wird für die Rindvieh haltenden Betriebe die
Futtergrundlage für den kommenden Winter durch die schlechte Maisernte noch
knapper, nachdem bereits der erste Grünlandschnitt weniger Ertrag geliefert hat
als sonst und der zweite Schnitt teilweise ganz ausgefallen ist. Auch
Zwischenfrüchte auf dem Acker werden aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit
nur noch wenig dazu beitragen können, die Futterlücke zu schließen.

Gegenüber dem vergangenen Jahr ist der Maisanbau in diesem Jahr kräftig
ausgedehnt worden. Ein Grund dafür dürften sicher die Probleme bei der
Herbstbestellung im vergangenen Jahr sein, als auf vielen Äckern wegen der Nässe
kein Getreide ausgesät werden konnte. Der Körnermais hat aber auch durch die
hohen Erträge im vergangenen Jahr an Attraktivität gewonnen. Körnermais und
Corn-Cob-Mix ereichten mit zusammen fast 99.000 ha, einer Aus-weitung um fast
18.000 ha oder 22 Prozent, die bisher größte in Niedersachsen festgestellte
Anbaufläche. Auch Silomais legte um über 16.000 ha oder 7,5 Prozent zu und
erreichte mit knapp 237.000 ha nach mehrjährigem Flächenrückgang fast wieder den
bisherigen Höchststand von 1997. Vor allem im Westen und Norden Niedersachsens
spielt der Mais eine wichtige Rolle.

Links zum Thema Mais,
Links zum Bundesland Niedersachsen.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de