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@grar.de Aktuell - 01.09.2003

Hessen: Private Öko-Kontrollstellen werden stärker in die öffentliche Verwaltung eingebunden

353 Öko-Betriebe haben 2002 auf konventionelle Landbewirtschaftung 'rückumgestellt'


Wiesbaden (agrar.de) - Hessens Landwirtschaftsminister Dietzel setzt für die
Zukunft weiterhin auf eine 'organische' Entwicklung des ökologischen Landbaues,
bei der Produktion und Absatz in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Dazu
gehöre auch die Weiterentwicklung des Kontrollsystems im ökologischen Landbau.

'Durch ein staatlich überwachtes Kontrollverfahren, das von privaten
Kontrollstellen durchgeführt wird, haben die Verbraucher die Sicherheit, dass
als 'ökologisch' beworbene Lebensmittel auch tatsächlich nach den strengen
Regeln des ökologischen Anbaues erzeugt wurden', erklärte Dietzel. Damit könnten
die Verbraucher davon ausgehen, dass mit den höheren Preisen für solche Produkte
auch ein höherer Erzeugungsaufwand und ein Vorteil für die Umwelt entgolten
werde.

In Hessen werden die privaten Kontrollstellen zukünftig durch Beleihung noch
stärker in die öffentliche Verwaltung eingebunden, sagte der
Landwirtschaftsminister. Nach der EG-Ökoverordnung seien die Bundesländer für
die Ökokontrolle zuständig. Mit der Beleihung der Kontrollstellen, für die das
Öko-Landbaugesetz des Bundes die rechtliche Grundlage geschaffen hat, gebe
Hessen ein deutliches Signal, dass es diese Aufgabe als einen wichtigen
Bestandteil des Verbraucherschutzes ansehe.

'Auch im Jahr 2002 ist die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Hessen weiter
gewachsen: 58.000 ha, das entspricht 7,7 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche
in Hessen, werden von Ökobetrieben bewirtschaftet', so Dietzel. Damit gehöre
Hessen neben Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu den drei Bundesländern
mit dem höchsten Anteil an Ökofläche in Deutschland.

Leider habe die Zahl der Ökobetriebe im Jahr 2002 geringfügig von 1.590 auf
1.551 abgenommen, dabei hätten 353 Betriebe von ökologischer auf konventionelle
Landbewirtschaftung 'rückumgestellt', bedauerte der Landwirtschaftsminister.
Dies dürfte aber vor allem mit der nicht vollständig kalkulierbaren Entwicklung
des Biomarktes zusammenhängen. So gebe es Hinweise auf Erzeugerpreisrückgänge
und Absatzprobleme im Milch-, Schweinefleisch- und Rindfleischbereich, die auch
künftig Rückumstellungen möglich erscheinen ließen.

Der Markt für Bioprodukte werde sich zukünftig auf geringere Wachstumsraten
einstellen müssen. 'Daher ist es unabdingbar, dass noch mehr landwirtschaftliche
Betriebe besonders in der Vermarktung aktiv werden, um den Absatz ihrer Produkte
als Bioware zu 'Biopreisen' zu sichern' sagte Dietzel. Eine Möglichkeit sei
dabei die Mitgliedschaft bei einem der Verbände des ökologischen Landbaus, die
ein vorbildliches Vermarktungsengagement für ihre Mitglieder zeigten. Von den
1.551 Ökobetrieben in Hessen seien 492 in Verbänden wie Bioland, Demeter,
Naturland, GÄA, Biokreis, BÖW und Biopark organisiert.

Links zum Thema Bio-Landbau,
Links zum Bundesland Hessen.

 


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