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@grar.de Aktuell - 30.08.2003

Hessen: Trockenheit und harter Winter drücken Getreideerträge

Hessische Bauern ernten 200.000 t weniger


Niestetal (agrar.de) - 'Die langanhaltende Trockenheit und Auswinterungsschäden
haben dazu geführt, dass die hessischen Bauern in diesem Sommer nach ersten
vorläufigen Ergebnissen rund 10 Prozent weniger Getreide und 25 Prozent weniger
Raps geerntet haben als im Durchschnitt der letzten sechs Jahre. In einzelnen
Gebieten lagen die Ertragsverluste jedoch weit darüber. Damit fehlen unseren
Bauern etwa 200.000 t Getreide und 45.500 t Raps, was Erlöseinbußen von
insgesamt rund 31 Mio. Euro zur Folge hat.' Diese ernüchternde Bilanz zog der
Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Peter Voss-Fels,
anlässlich eines heutigen Pressegespräches in Niestetal-Sandershausen.

Zuvor hatten sich dort die Vorsitzenden und Geschäftsführer der nordhessischen
Kreisbauernverbände eingefunden, um gemeinsam mit Hessens
Landwirtschaftsminister Wilhelm Dietzel eine Bewertung der Folgen der extremen
Dürre für die hessische Landwirtschaft vorzunehmen.

Neben den hohen Ertragsverlusten bei Getreide, die regional sehr unterschiedlich
ausgefallen sind, beklagten die Bauern die miserablen Erträge auf dem Grünland.
Dort wurden bis zu 50 Prozent weniger geerntet als in normalen Jahren. Deshalb
muss mit Engpässen bei der Grundfutterversorgung des Viehs über Winter gerechnet
werden.

'Aus diesem Grund hat der Hessische Bauernverband eine 'Grundfutterbörse'
eingerichtet, über die Betriebe mit knappen Futtervorräten ihren Bedarf
zumindest zum Teil decken können', sagte Peter Voss-Fels in diesem Zusammenhang.
Seit Ende Juli hätten mehr als 100 Betriebe bei der Landesgeschäftsstelle in
Friedrichsdorf ihre Angebote abgegeben, die jetzt genutzt werden könnten.

Von dramatischen Erlösausfällen betroffene Betriebe sollten jedoch
Liquiditätshilfen gewährt werden, betonte der HBV-Generalsekretär, um die größte
Not zu lindern. Die Einführung einer privaten vom Staat unterstützten
Mehrgefahrenversicherung, die sich in den USA, Kanada und einigen europäischen
Ländern seit Jahren bewährt habe, sei in Deutschland längst überfällig.

Schließlich wies Peter Voss-Fels darauf hin, dass auf Grund der
witterungsbedingten europaweiten Verknappung einiger pflanzlicher Erzeugnisse
höhere Verbraucherpreise einkalkuliert werden müssten. 'Je geringer der
Verarbeitungsgrad des Endproduktes, desto stärker steigt der Verbraucherpreis
bei schlechten Ernten, wie es beispielsweise bei Kartoffeln und Obst immer
wieder zu beobachten ist', erläuterte der HBV-Generalsekretär.

Links zum Bundesland Hessen.

 


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