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@grar.de Aktuell - 29.08.2003

Schweiz bleibt Holzexportland


Bern (agrar.de) - Im Jahr 2002 wurden in den Schweizer Wäldern 4,5 Millionen
Kubikmeter Holz geerntet und in den Handel gebracht. Die Holzernte hat gegenüber
dem Vorjahr um rund 20 Prozent abgenommen und liegt damit wieder im Durchschnitt
der Jahre vor dem Sturm Lothar. 63 Prozent des geschlagenen Stammholzes oder 42
Prozent der gesamten Holzernte wurden exportiert. Trotzdem bleibt die Bilanz der
öffentlichen Forstbetriebe defizitär. Dies geht aus der vom Bundesamt für
Statistik (BFS) und vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL) veröffentlichten Forststatistik für das Jahr 2002 hervor.

Die im Jahr 2002 geernteten 4,5 Millionen Kubikmeter teilten sich auf in 67
Prozent Stammholz, 22 Prozent Brennholz und 11 Prozent Industrieholz. Stammholz
findet vorwiegend in Sägereien Verwendung, Industrieholz bildet die Grundlage
für Papier und Zellstoffe. Im Vergleich zu 2001 verringerte sich die
Holzgewinnung um 20 Prozent, die Ernte entspricht damit wieder dem Durchschnitt
der Jahre vor dem Sturm Lothar.

Deutliche regionale Unterschiede in der Holzgewinnung

Die grössten Holzmengen wurden im Jahr 2002 im Kanton Bern geerntet (919.000
Kubikmeter), gefolgt von
den Kantonen Aargau (409.000 Kubikmeter) und Waadt (386.000 Kubikmeter). Dies
entspricht knapp 40
Prozent der Gesamtnutzung.

Im Vergleich zum Jahr 2001 wies die Forststatistik kantonal grosse Unterschiede
in der Holzernte auf. Eine
starke Zunahme verzeichneten die Kantone Uri (+40 Prozent), Graubünden (+21
Prozent), Luzern (+15 Prozent) und Tessin (+14 Prozent). Abgenommen hat die
Ernte in den Kantonen Bern (-39 Prozent), Freiburg (-34 Prozent) und Zürich (-30
Prozent), dies auch als Folge der Sturmholzbewältigung. Der Sturm Lothar
bewirkte in diesen Kantonen eine überdurchschnittliche Ernte in den Jahren 2000
und 2001.

Die Schweiz wird in fünf Forstzonen eingeteilt. Zwei Drittel der Holzernte
entfallen auf das Mittelland
(41 Prozent) und die Voralpen (27 Prozent), ein Drittel auf den Jura (17
Prozent), die Alpen (13 Prozent) und die Alpensüdseite (1,5 Prozent). Im
Mittelland und zum Teil in den Voralpen sind die Wachstumsbedingungen für Wälder
besonders günstig. Die Zugänglichkeit dieser Wälder ist für den Holzschlag
besser als in der übrigen Schweiz, wodurch die Erntekosten geringer ausfallen.
Weil in den Alpen und auf der Alpensüdseite die Holzernte häufig mit Hilfe von
Seilwinden und Helikoptern durchgeführt werden muss, entstehen bis zu viermal
höhere Holzereikosten als in den übrigen Zonen.

Hohe Holzexporte dank tiefer Preise

Seit dem hohen Holzanfall nach dem Sturm Lothar sind die Preise für Schweizer
Holz auf einem sehr tiefen
Niveau. Dadurch wurde Schweizer Holz für das Ausland attraktiv und für die
Schweiz entstanden neue
Exportkanäle. Auch im Jahr 2002 blieben die Preise tief und die Schweiz konnte
weiterhin viel Holz ins
Ausland verkaufen: 42 Prozent des im Jahr 2002 geernteten Holzes wurde in Form
von Stammholz
exportiert. Die Hauptabnehmerländer waren Österreich, Italien und Deutschland.

Tiefe Holzpreise belasten Forstbetriebe

Durch die tiefen Holzpreise arbeiteten die öffentlichen Forstbetriebe, welche im
Jahr 2002 68 Prozent des
Holzes ablieferten, weiterhin defizitär. Im Durchschnitt wurde jeder Kubikmeter
Holz mit einem Verlust von
40 Franken geerntet. Einnahmen (inkl. Abgeltungen für öffentliche Leistungen)
von 431 Milionen Franken
standen Ausgaben von 513 Milionen Franken gegenüber. Das Gesamtdefizit der
öffentlichen Forstbetriebe
belief sich 2002 auf 82 Millionen Franken.

Detaillierte Resultate der Schweizerischen Forststatistik der letzten 25 Jahre
finden Sie hier.

Links zum Thema Waldbericht,
Links zum Land Schweiz.

 


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