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@grar.de Aktuell - 28.08.2003

Hopfen: Niedrigste Ernte seit Jahrzehnten


Airischwand, Lkr. Freising (agrar.de) - Die extreme Hitze der vergangenen Wochen
beschert den bayerischen Hopfenbauern heuer die niedrigste Ernte seit Ende der
60er Jahre. Hinzu kommen Abstriche bei der Brauqualität, wie
Landwirtschaftsminister Josef Miller bei der traditionellen Hopfenrundfahrt in
der Hallertau mitteilte. So sei heuer der Gehalt des wichtigsten Inhaltsstoffes,
der sogenannten Alphasäure, geringer als in den rückliegenden Jahren.

Bayernweit erwartet der Minister eine Erntemenge von 367.000 Zentnern, das ist
ein Drittel weniger als im vergangenen Jahr - 2002 wurden 562.000 Zentner des
'grünen Goldes' eingefahren. Der Löwenanteil der Ernte entfällt mit
schätzungsweise 357.000 Zentnern auf die Hallertau, gefolgt von Spalt mit 7.650
Zentnern und Hersbrucker Gebirge mit 2.000 Zentnern. Auch die Anbaufläche ist
weiter gesunken - von 15.506 im Vorjahr auf 14.764 Hektar.

Der Minister appellierte an Pflanzer, Händler, Verarbeiter und Brauer, die
schwierige Situation gemeinsam zu meistern. Die Brauwirtschaft müsse sich bei
bestehenden Lieferverträgen kompromissbereit zeigen. Andererseits erwartet sich
Miller von den Pflanzern, dass sie auch den vertraglich nicht gebundenen
sogenannten Freihopfen zügig auf den Markt bringen. Insgesamt müsse die
schlechte Ernte genutzt werden, um für die kommenden Jahre vernünftige Verträge
auszuhandeln und die Vertragsquote zu erhöhen. Dabei gelte es, die hohe Qualität
des bayerischen Hopfens entsprechend zu honorieren, denn: 'Gesunder,
hochwertiger Hopfen darf nicht als Ramschware verkauft werden'.

Nach Auskunft des Ministers zeigen Witterungsextreme immer wieder, wie wichtig
eine standortbezogene Züchtung ist. So seien Zuchtstämme, die auch unter
schwierigsten Bedingungen gute Erträge bringen, als künftige Sorten der Garant
für die wirtschaftliche Zukunft der Anbaugebiete. Entscheidende Bedeutung kommt
laut Miller deshalb dem Hopfenforschungsinstitut in Wolnzach/Hüll zu. Mit seiner
Züchtungs- und Forschungsarbeit schaffe Hüll die Voraussetzungen, dass
bayerischer Hopfen auch künftig ein Qualitätsprodukt mit Weltruf bleibt.

Links zum Thema Hopfen und Malz,
Links zum Bundesland Bayern.

 


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