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@grar.de Aktuell - 22.08.2003

Getreideernte in Bayern von Jahrhunderttrockenheit und -hitze geprägt

Ergebnis deutlich unter langjährigem Durchschnitt


München (agrar.de) - Die Getreideernte (ohne Körnermais) liegt 2003 in Bayern
nach dem ungewöhnlich trockenen und warmen Sommer voraussichtlich bei einer
Gesamtmenge von 5,4 Millionen Tonnen (t) und damit rund 19 Prozent bzw. 1,2
Millionen t unter dem langjährigen Durchschnitt. Wie das Bayerische
Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
weiter mitteilt, liegt der
durchschnittliche Ertrag beim Getreide (ohne Körnermais) mit 51 Dezitonnen je
Hektar (dt/ha) deutlich unter dem Stand des Sechsjahresdurchschnittes von 59
dt/ha; dies bedeutet einen Rückgang von fast 15 Prozent. Der gegenüber dem
Ertrag vergleichsweise stärkere Rückgang bei der Erntemenge ist auf die 2003
ebenfalls weiter rückläufige Getreideanbaufläche zurückzuführen. Allerdings
wirkte sich die Ertragskomponente auf den Rückgang der Gesamterntemenge
wesentlich stärker aus als die Flächenkomponente. Von Anbaurückgängen waren die
Wintergetreidearten (Winterweizen, Roggen, Wintergerste und Triticale)
betroffen, während Sommergetreidearten (Sommerweizen und Sommergerste) nach den
hohen Auswinterungsschäden im Frühjahr verstärkt angebaut wurden.

Die bayerischen Landwirte bewirtschafteten nach dem vorläufigen Ergebnis der
Bodennutzungshaupterhebung vom Mai 2003 eine Getreidefläche (ohne Körnermais)
von 1,071 Millionen ha. Der Anbau war damit gegenüber dem Vorjahr mit -3,0
Prozent weiter rückläufig. Bei den einzelnen Getreidearten gab es allerdings
mehr oder weniger große Unterschiede in der Flächenentwicklung. Der
Anbaueinschränkung bei Winterweizen (-12,4 Prozent auf 402 300 ha), Roggen
(-26,6 Prozent auf 31 100 ha), Wintergerste (-7,9 Prozent auf 279 600 ha) und
Triticale (-16,4 Prozent auf 69 200 ha) standen Ausweitungen bei Sommerweizen
(+292,2 Prozent auf 32 200 ha), Sommergerste (+26,8 Prozent auf 187 100 ha)
sowie Hafer (+11,7 Prozent auf 57 400 ha) gegenüber.

Im Herbst 2002 machten den bayerischen Landwirten erschwerte Aussaatbedingungen
aufgrund der überwiegend nassen Witterung zu schaffen. Nach dem ab Januar recht
strengen Winter mit langen Frostperioden mussten zu Beginn des Frühjahrs
zahlreiche Felder wegen Auswinterungsschäden umgebrochen und neu bestellt
werden. Ab Mitte Mai setzte dann die den gesamten Juni, Juli und August währende
und mit ungewöhnlich hohen Temperaturen gepaarte extreme Trockenheit ein, die in
Nordbayern noch stärker ausgeprägt war als im südbayerischen Raum.
Dies führte allgemein zu einem sehr frühen Abreifen der Getreidebestände
verbunden mit einer entsprechend eingeschränkten Körnerausbildung. Bereits gegen
Ende der ersten Augustdekade war die Getreideernte in Bayern weitgehend
abgeschlossen.

Nach den nunmehr fast vollständig ausgewerteten Ertragsmessungen der Besonderen
Ernteermittlung ist in Verbindung mit den Schätzungen der amtlichen
Berichterstatter davon auszugehen, dass im Landesmittel der Durchschnittsertrag
für Getreide (ohne Körnermais) einen Wert von 51 dt/ha erreichen wird. Die
regionalen Ertragsunterschiede waren dieses Jahr sehr stark ausgeprägt.

In Verbindung mit der gegenüber dem Vorjahr rückläufigen Anbaufläche führen die
niedrigeren Ernteerträge in diesem Jahr zu einem deutlichen Rückgang der
Gesamterntemenge: Nach dem derzeitigen Stand der Berechnungen wird für 2003 eine
Erntemenge von 5,4 Millionen t veranschlagt; das sind 19 Prozent weniger
gegenüber dem langjährigen Durchschnitt und 15 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über Mengen und Erträge der
einzelnen Getreidearten.


Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Bayern.


 


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