Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 18.08.2003

Attac/BUND: WTO darf nicht über unser Essen entscheiden

Nein zu Genfood


Berlin/Genf (agrar.de) - Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und
der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) werfen der
US-Regierung vor, 'Gentechnik-Imperialismus' zu betreiben und die Europäer durch
die WTO zwingen zu wollen, gentechnisch veränderte Produkte zu essen. Hintergrund
ist eine Klage gegen die EU, die die USA, Kanada und Argentinien heute bei der
Welthandelsorganisation (WTO) angestrengt haben. Mit einer eigens in Genf
einberufenen Sitzung haben die USA den Gentechnik-Handelskrieg weiter angefacht.

Mit Aktionstagen anlässlich der 5. Ministerkonferenz der WTO in Cancun, Mexiko
(7.-14. September 2003), wollen die beiden Organisationen gegen die WTO und für
das Recht der Bürgerinnen und Bürger demonstrieren, selbst zu entscheiden, welche
Lebensmittel in Europa auf den Tisch kommen. Daniel Mittler, WTO-Experte des BUND:
'Die US-Regierung versucht im Dienste ihres Großspenders Monsanto Europa Gen-Food
aufzuzwingen. Über unser Essen dürfen aber nicht das Weiße Haus und die
geheimniskrämerische WTO entscheiden.'

Die EU müsse jetzt Gentechnik-Freiheit durchsetzen, statt dem Druck der USA und
der Industrie nachzugeben, so Mittler weiter. Per WTO-Schiedsgericht wollen die
USA feststellen lassen, dass das bisherige de fakto Gentechnik-Moratorium der EU
gegen WTO-Recht verstößt. Dieser Schritt ist auch symbolisch - er soll andere
Länder, insbesondere Entwicklungsländer, davor abschrecken,
Gentechnik-Restriktionen einzuführen oder beizubehalten.

'Es ist ein Skandal, welche Kompetenzen der WTO zugesprochen werden. Die WTO ist
das Instrument der Agrar-Multis und die Interessen der Konsumenten spielen keine
Rolle' konstatiert Sören Janssen von Attac Deutschland. 'Pflanzen, Tiere und
Menschen sind aber keine Erfindungen über die eine Handelsorganisation verhandeln
darf. Wir werden das nicht akzeptieren und mit Aktionen bundesweit gentechnikfreie
Zonen einrichten'.

BUND und Attac warfen der EU vor, der gentechnischen Verunreinigung auch in der EU
Tür und Tor zu öffnen. Während die EU bei der WTO gegen die Klage der USA
Widerstand leiste, gebe sie gleichzeitig das Gentechnik-Moratorium selber auf. Die
EU hat zum Beispiel neue Regeln zum Nebeneinander von gentechnischer,
konventioneller und ökologischer Landwirtschaft vorgelegt, die drohen, die
gentechnikfreie Landwirtschaft in Europa bald zur Geschichte werden zu lassen.

Links zum Thema Biotechnologie,
Links zum Thema Verbände.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de