Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 15.08.2003

Maiskomitee: Aktuelle Empfehlung zur Silomaisernte


Bonn (agrar.de) - Die heißen Temperaturen und die ausgebliebenen Niederschläge
setzen jetzt auch dem Mais stark zu. Nachdem das Deutsche Maiskomitee
(DMK) in der letzten Julidekade bereits auf eine ungewöhnlich frühe Ernte
hingewiesen hat, zeigt jetzt eine aktuelle Umfrage regional bedeutende Schäden in
der Befruchtung und in der Reifeentwicklung der Maisbestände auf. Um einerseits
das mögliche Ertragspotential auszuschöpfen und auf der anderen Seite spätere
Verluste in der Silierung und Konservierung zu vermeiden werden für den Praktiker
anhand des Zustandes des Kolben und der Restpflanze folgende Hinweise zur
Terminierung der Silomaisernte gegeben:

Normal entwickelte Bestände

Auf deutlich frühere Abreife einstellen. Die Siloreife ist bei 60 Prozent bis 65
Prozent Trockenmasse (TM) im Korn erreicht. Es ist aufgrund der nicht vorhandenen
Wasserreserven der Böden mit einer sehr schnellen Abreife der Restpflanze zu
rechnen. Die Kornentwicklung und die Abreife der Restpflanze ist genau zu
beobachten, damit die Gesamtpflanze nicht vergilbt und nicht zu trocken wird. Der
TM-Gehalt der Ganzpflanze sollte den Bereich von 35 Prozent bis 38 Prozent nicht
übersteigen.

Bestände mit Dürreschäden nach der Blüte

Die Befruchtung ist noch erfolgt, aber es ist mit einer Notreife der Körner zu
rechnen, wenn in den kommenden Tagen kein Regen

fällt. Die vorhandene Assimilationsfläche der Blätter muss solange genutzt werden,
wie diese noch aktiv zum Kornertragspotential beiträgt. Die Kornentwicklung und
die Abreife der Restpflanze ist daher genau zu beobachten. Wenn die Restpflanze
stark geschädigt ist, wird keine weitere Stärkeeinlagerung in den Kolben erfolgen
und der Futterwert damit nicht weiter verbessert werden. Die Ernte muss spätestens
erfolgen, wenn 5 und mehr Blattetagen beginnen abzusterben. Dies verhindert eine
vollständige Verstrohung der Restpflanze. Durch einen geringen Kolbenanteil erhält
die Restpflanze eine größere Bedeutung im Gesamttrockenmassegehalt. TM-Gehalte von
24-26 Prozent in der Restpflanze sind bereits als kritisch einzustufen. Die
Ganzpflanze wird in Abhängigkeit des Kolbenanteils bei 28-32 Prozent TM liegen.

Bestände mit Dürreschäden schon zur Blüte

Weitgehend fehlende Befruchtung, nur geringer Kolbenansatz, viele kolbenlose
Pflanzen. Diese Silomaisbestände sollten so bald wie möglich spätestens jedoch
wenn drei bis vier der unteren Blattetagen vertrocknet sind gehäckselt werden. Die
Restpflanze wird so mit einem noch passablen Futterwert geerntet und die löslichen
Kohlenhydrate konserviert. Der TM-Gehalt der Ganzpflanze sollte zwischen 25-30
Prozent liegen. Höhere TM-Gehalte führen anschließend zu Schwierigkeiten beim
Silierprozess und zu Nachgärungen im Futterstock. Sickersaftprobleme sind im
Bereich von 25 Prozent bis 27 Prozent TM nicht zu erwarten.

Das DMK weist abschließend darauf hin, dass die Forderungen hinsichtlich eines
optimalen Siliererfolges gerade in diesem Jahr von besonderer Bedeutung sind.

Forderungen optimaler Siliererfolg:
• Früher und schneller ernten als im vergangenen Jahr
• Kapazität der Silobefüllung und Verdichtung muss extremen Herausforderungen
gewachsen sein
• Erntetechnik mit hoher Schnelligkeit und Sauberkeit
• Einsatz von Korncracker
• theoretische Häcksellänge von 6 - 8 mm
• Einsatz schwerer Walzschlepper
• max. 30 cm Schicht mit neuem Erntegut
• max.4 km/h Fahrgeschwindigkeit
• Futterstock schnellstmöglich luftdicht abdecken
• Folie von 0,18 - 0,20 Stärke
• mindestens 3 Wochen Gärphase vor erster Öffnung

Bei einer deutlichen Überschreitung der Erntereife ist der Einsatz eines
Siliermittels der Wirkungsrichtung 2 (Verbesserung der aeroben Stabilität)
vorzusehen.

Links zum Thema Mais.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de