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@grar.de Aktuell - 14.08.2003

VdAW zum Qualitätsmanagement im Agrargewerbe


Stuttgart (agrar.de) - Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen über die
Qualitätssicherung für Lebensmittel, von der Urproduktion bis zum Verbraucher, ist
ein Nachweis der Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln bei den Unternehmen, die
sich mit der Erfassung und Vermarktung von Agrarprodukten beschäftigen, zukünftig
fester Bestandteil im Unternehmensmanagement. In aller Regel erfassen und
vermarkten die mittelständischen Unternehmen des privaten Agrargewerbes mehrere
Lebensmittel bzw. Rohstoffe zur Lebensmittelherstellung. An alle diese Produkte
werden Qualitätsanforderungen gestellt. Damit drohen den
Agrarwirtschaftsunternehmen unterschiedlichste System-Handbücher,
Dokumentationsanforderungen und Kontrollen mit zahlreichen Überschneidungen und
Mehrfachkosten. Das ist nicht zumutbar und muss vereinheitlicht werden.

Der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) fordert an Stelle
einer Vielzahl einzelner unkoordinierter Programme ein Gesamtsystem
Qualitätssicherung für die Erfassung und Vermarktung von Lebensmitteln bzw.
Rohstoffen zur Lebensmittelherstellung.

Im Rahmen eines Projektes werden zunächst branchenspezifische Handbücher zum
Qualitätsmanagement in den Bereichen des Agrarhandels sowie der land- und
forstwirtschaftlichen Lohnunternehmen, erarbeitet. Auf Grundlage dieser Handbücher
werden die Betriebe in Fragen des Qualitätsmanagements beraten, Mitarbeiter
qualifiziert und auf die Zertifizierung der Betriebe vorbereitet.

Das Projekt wird über das Wirtschaftsministerium und dem Landesgewerbeamt
Baden-Württemberg im Rahmen des ESF-Programms, Ziel 3, gefördert.
Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring und Landesgewerbeamtspräsident Dr.
Bullinger: 'Durch die Entwicklung von Qualitätsmanagement-Konzepten wird die
Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen des Agrargewerbes
nachhaltig gestärkt und damit zur Sicherung von Arbeitsplätzen in den vorwiegend
ländlichen Regionen beigetragen. Darüber hinaus werden die zum Teil nur an- oder
ungelernten Mitarbeiter dieser Unternehmen über die Konzepte informiert und bis
hin zu Qualitätsbeauftragten dieser Betriebe geschult. Dabei werden ihnen
umfangreiche fachliche Kenntnisse über die Agrarprodukte, deren Beschaffenheit,
Gesunderhaltung und Verarbeitung sowie deren Vertrieb vermittelt. Dies hilft
wiederum, den Arbeitsplatz des einzelnen Mitarbeiters zu sichern und erhöht
darüber hinaus aber auch seine Chancen auf dem heimischen Arbeitsmarkt.'

Wie das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des VdAW Erich Reich mitteilt, werden
die privaten Unternehmen des Agrargewerbes durch die Qualifizierungsmaßnahmen in
die Lage versetzt, ihre bisherige Leistungsfähigkeit auf den schwierigen
Agrarmärkten weiter zu verbessern und auszubauen, so dass sie auch weiterhin
zukunftsorientierte Marktpartner für die Ernährungsindustrie einerseits und den
Rohstofflieferanten, der Landwirtschaft, andererseits sind. Als Bindeglied
zwischen der Urproduktion in der Landwirtschaft und der Verarbeitung von Getreide
zu fertigen Nahrungsmittelprodukten nehmen die Betriebe des privaten Agrargewerbes
eine Schlüsselposition in der gesamten Nahrungskette ein.

Vor diesem Hintergrund stellt die Qualifikation aller an dieser Produktionskette
beteiligten Personen einen wesentlichen Faktor für die Qualität der Produkte dar.

Die steigenden Ansprüche der Verbraucher, teilweise verunsichert durch diverse
Lebensmittelskandale sowie die sich stetig verschärfende Konkurrenzsituation auf
nationaler wie auch internationaler Ebene machen sehr stark deutlich, dass auf
sämtlichen Ebenen der Lebensmittelherstellung die Produktionsprozesse überprüft
und Elemente der Qualitätssicherung etabliert werden müssen.

Links zum Thema Landhandel und Genossenschaften,
Links zum Thema Verbände.

 


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