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@grar.de Aktuell - 14.08.2003

VDM: Besorgnis der Mühlen über Getreideernte bestätigt

Getreidepreise bis zu 30 Prozent höher


Bonn (agrar.de) - Die anhaltende Trockenheit und Hitze hat zu einem sehr
enttäuschenden Ergebnis der diesjährigen Getreideernte geführt. Nach Schätzungen
des Deutschen Bauernverbandes wird die Ernte 10 bis 15 Prozent unter der
Vorjahresmenge von 43,4 Millionen Tonnen liegen, die durch Hochwasser und
Starkregen beeinträchtigt war. 2001 hatte die Getreideernte noch 49,7 Millionen
Tonnen betragen. Damit bestätigen sich die Sorgen, die der Verband Deutscher
Mühlen (VDM) bereits vor drei Wochen geäußert hat.

Die Brotgetreideernte ist inzwischen weit fortgeschritten und – mit Ausnahme von
Späterntegebieten und einigen Regionen Norddeutschlands – zum Großteil beendet.
Das extrem heiße und trockene Wetter der letzten Monate hat zwar in vielen Fällen
die Proteineinlagerung gefördert, gleichzeitig aber die Kornausbildung behindert,
so dass von sehr hohen Schmachtkornanteilen berichtet wird. Kleinkörnigkeit mit
entsprechenden Minderausbeuten bei den Mühlen ist ein weit verbreitet zu
beobachtendes Phänomen.

Die Mindermenge der diesjährigen Ernte findet ihren Niederschlag in
Getreidepreisen, die – je nach Region – um bis zu 30 Prozent höher liegen als zur
selben Zeit des Vorjahres. Die Rohstoffkosten bestimmen zu mehr als 75 Prozent die
Mühlenkalkulation. Der niedrige Feuchtegehalt der geernteten Körner ermöglicht es,
dass das Getreide beim Landwirt eingelagert wird. Die Abgabebereitschaft von
Landwirtschaft und Landhandel ist folglich sehr niedrig. Da anders als in den
Vorjahren nicht auf Getreide aus Frankreich oder Ungarn und der Ukraine
zurückgegriffen werden kann, ist der Markt sehr fest und knapp. Dies gilt auch
deshalb, weil Ausfälle bei der Futterversorgung der Tiere zu einer anziehenden
Nachfrage nach Mischfutter geführt haben. Angesichts der ungewöhnlichen
Erntesituation und der fehlenden Abgabebereitschaft der Vorlieferanten sind
deshalb gegenwärtig viele Mühlen nur noch für wenige Wochen mit Rohstoff versorgt.
Gegenwärtig ist es für Mühlen auch kaum möglich, ihre Getreideversorgung durch
längerfristige Kontrakte abzusichern. Eine Entspannung der Getreidesituation ist –
auch vor dem Hintergrund des europäischen Getreidemarktes – nicht in Sicht.

Links zum Thema Mühlen,
Links zum Thema Verbände.

 


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