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@grar.de Aktuell - 11.08.2003

Landwirte im Südwesten ernten mit 25,8 Millionen Dezitonnen annähernd 13 Prozent weniger als im Vorjahr

Durchschnittliche Flächenleistung von 54 Dezitonnen je Hektar


Stuttgart (agrar.de) - Bis auf wenige Felder in den exponierten Lagen des
Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb ist die Getreideernte 2003 so gut wie
abgeschlossen. Einen ähnlich frühen Ernteschluss hat es seit Einführung des
Mähdrusches nach Feststellung des Statistischen Landesamtes in
Baden-Württemberg nur 1994 gegeben.

Die diesjährige Getreideernte steht stark unter dem Eindruck der langanhaltenden
Trockenheit bei gleichzeitig hochsommerlichen Temperaturen. Aus den Faktoren
Anbauumfang und Ertrag errechnet sich eine Erntemenge (ohne Körnermais) von
insgesamt 25,8 Millionen dt (Dezitonnen; 1 dt = 100 kg). Damit wird das
langjährige Mittel 1997/02 von 30,2 Mill. dt um 14 bis 15 Prozent, das
Vorjahresergebnis von knapp 29,6 Mill. dt um annähernd 13 Prozent verfehlt. Von
der Gesamtgetreideernte entfallen nach derzeitigem Stand knapp 12,5 Mill. dt auf
die Brotgetreidearten (Weizen und Roggen) und über 13,3 Mill. dt auf die Futter -
und Industriegetreidearten (Gerste, Hafer, Triticale).

Die Erntemenge ist vor dem Hintergrund einer um 13.100 Hektar (ha) auf 477.500 ha
reduzierten Getreideanbaufläche (ohne Körnermais) zu sehen. Als Folge der durch
die langanhaltende Nässeperiode ungünstigen Aussaatbedingungen im Herbst 2002
haben die ertragsstärkste Getreideart Winterweizen (-25.400 ha) und Wintergerste
(- 3.700 ha) größere Flächenanteile verloren. Nach den vorläufigen Ergebnissen der
Bodennutzungshaupterhebung 2003 haben andererseits Sommergerste (+9.100 ha) und
Sommerweizen (+7.800 ha) im Anbau deutlich zugelegt.

Hinsichtlich der Flächenerträge liegen aus der Besonderen Ernteermittlung bereits
die Resultate von über neun Zehntel der vorgesehenen Probeschnitte und je nach
Getreideart von 70 bis 80 Prozent der Volldrusche zugrunde. Lediglich bei Hafer
ist mit der Hälfte der vorgesehenen Volldruschergebnisse die Datenbasis noch
vergleichsweise gering. Obwohl Veränderungen damit noch möglich sind, kommt den
Ergebnissen dennoch erfahrungsgemäß bereits eine hohe Zuverlässigkeit zu.

Mindererträge vor allem bei Winterweizen und Wintergerste

Die durchschnittliche Flächenleistung liegt im Landesdurchschnitt und im Mittel
aller Getreidearten (ohne Körnermais) bei 54,1 dt/ha und damit um rund 10 Prozent
unter dem Vorjahresergebnis bzw. um 11 Prozent unter dem langjährigen Mittel
1997/02. Hauptverantwortlich für das unterdurchschnittliche Ernteergebnis sind die
Wintergetreidearten; allen voran Winterweizen (59,8 dt/ha) und Wintergerste (52,6
dt/ha), die um 12 bzw. 13 Prozent unter dem Vorjahresergebnis zurückbleiben. Die
wichtigsten Sommergetreidearten Hafer (47,6 dt/ha) und Sommergerste (48,5 dt/ha)
liegen um 3 Prozent unter bzw. sogar um 2 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Blendet man die besonders guten und die besonders schlechten Ergebnisse aus, so
liegen die mittleren 80 Prozent der Probeschnittergebnisse bei Winterweizen in
einer Spanne von 45,4 dt/ha und 85,2 dt/ha, bei Hafer lediglich innerhalb eines
Bereiches von 40,9 dt/ha und 66,1 dt/ha. Die Volldruschergebnisse bei Wintergerste
(38,1 bis 68,8 dt/ha) und Sommergerste (37,4 bis 58,6 dt/ha) zeigen ein ähnliches
Bild. Offensichtlich haben die Wintergetreidearten damit in diesem Trockenjahr
besonders sensibel auf die lokal vorherrschenden Niederschlagsverhältnisse
reagiert.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

 


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