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@grar.de Aktuell - 08.08.2003

BBV: Extreme Trockenheit gefährdet auch Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais und Hopfen


München (agrar.de) - Die Jahrhunderttrockenheit hat in diesem Jahr nicht nur bei
Getreide, das weitgehend eingebracht ist, zu drastischen Ertragseinbußen geführt.
Durch die außergewöhnlich lange Trockenperiode von Mitte März bis Anfang August
mit extrem hohen Temperaturen ist das Getreide vielfach notreif geworden. Je nach
Region wurden Ernteausfälle von 30 bis 60 Prozent und mehr festgestellt.

Inzwischen zeigen auch die Bestände von Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais und Hopfen
deutliche Trockenschäden, teilt der Bayerische Bauernverband (BBV) mit.
Vor allem auf leichten Böden zeigen sich die Schäden: durch die extreme Hitze sind
die Fruchtansätze der Pflanzen gering. Die Blätter der Zuckerrüben haben sich
meist eingerollt. Die Maiskolben zeigen nur einen geringen Ansatz, weil in der
Blütezeit der Regen fehlte. Die Stauden der Kartoffeln liegen am Boden und
verwelken. Dies führt weiter zu deutlichen Ertragseinbußen.

Nach Schätzungen des Bauernverbandes zeichnen sich Ertragseinbußen bei Kartoffeln
in Höhe von 30 Prozent ab, in Einzelfällen seien Verluste bis zu 80 Prozent
möglich.

Auch beim Hopfen befürchten die Betriebe Ertragseinbußen in Höhe von etwa 25
Prozent. Die Hopfenernte beginnt bei frühen Sorten noch in dieser Woche. Die
Ernteschätzung wird am 20. August 2003 vorgenommen. Die diesjährige
Hopfenrundfahrt findet am 28. August 2003 statt.

Erhebliche Ertragsausfälle haben auch die Grünland- und Futterbaubetriebe, da
zuwenig Gras nachwächst. Regional waren schon die ersten beiden Schnitte äußerst
mager. Die Ertragsminderungen belaufen sich auf 30 bis 40 Prozent. Das Austreiben
der Tiere ist bei solch hohen Tagestemperaturen nahezu unmöglich geworden. Nicht
wenige Betriebe müssen bereits auf die Winterreserven zurückgreifen, um die Tiere
ausreichend füttern zu können.

Zwischenfrüchte anbauen

Um den Futternotstand zu lindern, empfiehlt der BBV den Bauern Zwischenfrüchte
anzubauen, und das Futter den Vieh haltenden Betrieben zur Verfügung zu stellen.
Als Zwischenfrucht für den Anbau im August haben sich Sommer- und Winterraps,
Sommerrüpsen, Hafer, Erbsen und Wickgemenge bewährt. Doch wenn weiterhin der Regen
fehlt, kann auch bei der Zwischenfrucht die Saat nicht aufgehen. Problematisch
wäre zudem nur ein kurzer Regenguss, der die Samen keimen lässt, aber den Pflanzen
weiteres Wasser zum Wachsen fehlt.

Das Landwirtschaftliche Wochenblatt hat inzwischen Betriebe, die Futter abgeben
können, dazu aufgerufen, ihre Angebote an Heu, Stroh, Silage, etc. in der
'Futterbörse' im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt zu melden.

Welche Soforthilfen es für dürregeschädigte Betriebe gibt, zeigt untenstehende
Übersicht. Neben den bereits eingeleiteten Hilfsmaßnahmen fordert der Bayerische
Bauernverband eine rasche und unbürokratische Soforthilfen für existenzgefährdete
landwirtschaftliche Betriebe, den Umbruch der Stilllegungen und die gezielte
Einsaat von Futterpflanzen zu ermöglichen, die Futternutzung und Düngung der
Stilllegungsflächen im kommenden Jahr zu erlauben und die EU-Ausgleichszahlungen
vorzuziehen, um die Liquidität zu verbessern.

Dürreschäden - Soforthilfen für betroffene Betriebe im Überblick

Die anhaltende Trockenheit führt für die landwirtschaftlichen Betriebe in diesem
Jahr zu hohen Ertragseinbußen im Marktfrucht- und Futterbau. Viele Höfe sehen sich
einem gravierenden Futtermangel gegenüber. Der Bayerische Bauernverband setzte
sich massiv für rasche und unbürokratische Soforthilfen für die bäuerlichen
Betriebe ein. Eine ausführliche Information über die folgenden Hilfsmaßnahmen kann
im Internet abgerufen werden.

Links zum Thema Verbände.

 


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