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@grar.de Aktuell - 07.08.2003
Kommission erschwert Getreideausfuhren
Berlin (agrar.de) - Wegen der trockenheitsbedingten Ernteeinbrüche hat die
Europäische Kommission im Verwaltungsausschuss vom 31. Juli die bereits
eingegangenen Angebote sämtlicher Ausschreibungen für den Export von Getreide
abgelehnt und alle Ausschreibungen bis auf Weiteres 'ausgesetzt'. Sie entschied
sich dafür, obwohl die Exporteure rund eine Million Tonnen (950.000 Tonnen Weizen
und 58.000 Tonnen Gerste) ohne jegliche Exportbeihilfen ('Null-Erstattungen')
geboten hatten. Das teilt das Bundesverbraucherministerium mit.
Die Kommission habe sich hierzu gezwungen gesehen, weil die EU nach den
dürrebedingten Ernteeinbrüchen zum Nettoimporteur von Getreide zu werden drohe.
Die Gesamterzeugung von Getreide in der EU werde auf nur noch 190 Millionen Tonnen
geschätzt (Vorjahr rund 210 Millionen Tonnen). Bei Weizen gehe die Kommission von
einer Ernte in Höhe von 82 bis 83 Millionen Tonnen aus. Mit ihrer Entscheidung
habe die Kommission die Ausfuhren erheblich erschwert, aber nicht vollständig
blockiert, so das Ministerium. Derzeit seine Ausfuhren noch nach dem allgemeinen
Recht ('Droit Commun') mit Null-Erstattungen möglich, allerdings auf Basis von
Lizenzen mit einer deutlich geringeren Laufzeit. Die Kommission habe angekündigt,
die Marktentwicklung genauestens zu beobachten und ggf. weitere Maßnahmen zu
ergreifen. Dazu könnten beispielsweise die Verkürzung der Laufzeit der Lizenzen im
Droit Commun von derzeit 60 auf nur noch 30 Tage oder die Ausschreibung von
Interventionsgetreide zum Verkauf auf dem Binnenmarkt zählen. Sollte sich die Lage
beruhigen und die tatsächliche Ernte doch höher ausfallen als derzeit geschätzt,
habe sich die Kommission bereit erklärt, die Ausschreibungen wieder zu eröffnen.
Links zum Thema EU und Landwirtschaft.
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