| |
@grar.de Aktuell - 07.08.2003
Baden-Württemberg: ELR mit neuem Förderschwerpunkt
Jahresprogramm 2004 ausgeschrieben - Maßnahmen zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs
Stuttgart (agrar.de) - 'Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum erhält
dieses Jahr eine neue Zielrichtung', erklärte der baden-württembergische Minister
für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele MdL, heute anlässlich der
Ausschreibung des Jahresprogramms 2004.
Stächele nannte das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) das bedeutendste
Förderprogramm für die Gemeinden in Baden-Württemberg. 'Im Jahresprogramm 2004 ist
als neue Zielrichtung der Förderschwerpunkt Stärkung von Ortskernen vorgesehen.
Deshalb soll insbesondere die Umnutzung leerstehender, vor allem
landwirtschaftlicher Gebäude und die Schließung von Baulücken gefördert werden',
teilte Minister Stächele mit. Damit wolle man erreichen, dass der
Landschaftsverbrauch von derzeit rund zwölf Hektar im Land spürbar eingedämmt
werde. Mit dem ELR werde jährlich ein großer Investitions- und Entwicklungsschub
im Ländlichen Raum ausgelöst. Gefördert werden im ELR vor allem bauliche
Investitionen zur Strukturverbesserung. Anträge für das Jahr 2004 können bis 31.
Oktober diesen Jahres gestellt werden. Es sei beabsichtigt, für das Jahr 2004 rund
60 Millionen Euro Fördermittel bereit zu stellen.
Die Gemeinden sollten zunächst prüfen, welches Potential für die innerörtliche
Entwicklung bestehe und wie dieses genutzt werden könnte. Entsprechende
Untersuchungen und Planungen könnten modellhaft mit 80 Prozent gefördert werden.
Bei der Stärkung der Ortskerne sollen die positiven Erfahrungen und Erkenntnisse
aus dem 'Modellprojekt Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des
innerörtlichen Potentials' (MELAP) für das ELR-Jahresprogramm 2004 genutzt werden.
MELAP wurde im Jahr 2002 gestartet. Vergangene Woche hat Minister Stächele die
dreizehn Gemeinden im Land bekannt gegeben, die modellhaft in MELAP gefördert
werden.
Das ELR ist ein kommunales Entwicklungsprogramm. Antragsteller sind Gemeinden und
Städte besonders im Ländlichen Raum. In den vier Förderschwerpunkten Arbeiten,
Grundversorgung, Gemeinschaftseinrichtungen und Wohnen können private, gewerbliche
und kommunale Investitionen mit Zuschüssen und Darlehen gefördert werden. Das
Förderprogramm soll Arbeitsplätze im Ländlichen Raum schaffen und sichern.
Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist, dass eine kommunale Konzeption
vorliegt. Darin soll die Gemeinde die strukturelle Ausgangslage, die
Entwicklungsziele und die konkret vorgesehenen Projekte darstellen. Interessierte
private Investoren erhalten nähere Informationen bei ihrer Gemeinde.
Für dieses Jahr wurden im Februar über 61 Millionen Euro an ELR-Zuschüssen
bereitgestellt. 366 Gemeinden im Land erhielten dadurch für 489 Orte Fördermittel.
Damit wurden im Jahr 2003 Investitionen von knapp 350 Millionen Euro ausgelöst.
Insgesamt sind es 881 einzelne Projekte, die gefördert werden. Davon sind 298
kommunale, 306 private im gewerblichen Bereich und 277 sonstige private Maßnahmen.
Mehr als 1.700 neue Arbeitsplätze werden so im Ländlichen Raum geschaffen.
Im Jahre 1995 wurde das ELR-Programm gestartet. Seither wurden landesweit mehr als
580 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt, mit denen mehr als 800
Gemeinden mit über 1.800 Teilorten in Baden-Württemberg gefördert wurden. Es wurde
damit ein Investitionsvolumen von rund vier Milliarden Euro angestoßen und
gleichzeitig wurden über 15.000 Arbeitsplätze direkt und noch mehr indirekt
gesichert und geschaffen.
Links zum Thema Förderung,
Links zum Bundesland Baden-Württemberg.
|
